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DAZ aktuell
Zu wenig Organspenden
Demnach gab es 2011 bundesweit 1200 Organspender – das waren 96 weniger als im Vorjahr. In der Folge nahm auch die Anzahl an transplantierbaren Organen ab, sie sank um knapp 7 Prozent auf 3917. Darüber hinaus ging die Zahl der Patienten zurück, denen mittels einer Organspende aus dem europäischen Ausland geholfen werden konnte: Im Vergleich sind es 272 Transplantierte weniger als im Vorjahr (2011: 4054).
"Wir nehmen den Rückgang der Organspende sehr ernst und arbeiten mit den Kolleginnen und Kollegen in den Kliniken unermüdlich an Möglichkeiten und Wegen, um mehr Menschen mit einer Transplantation zu helfen", sagte Prof. Dr. Günter Kirste vom medizinischen Vorstand der DSO.
Suche nach Gründen
Gründe für den Rückgang der Spenderzahlen und Transplantationen sieht die Stiftung in der vermehrten Zahl von Patientenverfügungen und frühzeitigen Therapieabbrüchen. Voraussetzung für eine Organspende ist der von zwei Ärzten zweifelsfrei festgestellte Hirntod des Spenders und das Vorliegen einer Zustimmung zur Organspende. Diese fehlt jedoch in vielen Fällen, obwohl nach einer aktuellen Umfrage der Barmer GEK und der Bertelsmann Stiftung viele Menschen bereit wären, ihre Organe zu spenden.
Deshalb setzt die DSO große Hoffnungen auf die bevorstehende Gesetzesänderung hin zu einer Entscheidungslösung: Jeder Bundesbürger soll wenigstens einmal im Leben – möglichst aber kontinuierlich – mit der Frage zur Bereitschaft einer Organspende konfrontiert werden. "In einer aktiven und nachdrücklichen Ansprache der Bevölkerung liegt die Chance, die Diskrepanz zwischen in Umfragen geäußerter Zustimmung und dokumentiertem Willen im Organspendeausweis zu schließen", erklärt Dr. Thomas Beck, Kaufmännischer Vorstand der DSO.
Seit der ersten Nierentransplantation 1963 sind in Deutschland 103.125 Organe transplantiert worden. Nach Informationen des DSO werden derzeit circa elf Organe pro Tag in Deutschland transplantiert. Bundesweit warten aber immer noch 12.000 Menschen auf Spenderorgane.
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