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Viva Vita: Nächste Runde im Streit um Zuzahlungsclub
"Im Namen der Geschäftsleitung von Viva Vita Gesundheit und Netzwerk e.V. würde ich Sie gerne zur Eröffnung unseres neuen Viva-Vita-Points in Pforzheim einladen. Der Standort ist nur ca. 150 Meter von Ihren Apotheken entfernt und von Ihnen aus gut zu Fuß zu erreichen. Wir könnten uns dann auch in lockerer, ungezwungener Atmosphäre über eine zukünftige Kooperation und Zusammenarbeit unterhalten", schrieb Anfang Juni Roman König, bei Viva Vita für PR zuständig an Christian Kraus.
Wo der Viva-Vita-Point in Pforzheim entstehen soll, weiß Apotheker Kraus noch nicht. Er hat allerdings eine Vermutung: Zwischen den beiden nur 100 Meter auseinanderliegenden elterlichen Apotheken in der Pforzheimer Innenstadt wurde kürzlich ein kleines leer stehendes Geschäftslokal neu vermietet … "Wir fürchten Viva Vita nicht", so Kraus zu DAZ.online. "Dann können wir des Öfteren mal nach dem Rechten sehen."
Zudem wurde die Mutter der Apothekerfamilie, Christl Kraus, erst kürzlich von der Inhaberin der EU-Versandapotheke, der Partner-Apotheke von Viva Vita, abgemahnt, weil diese unter anderem Omeprazol abgegeben hatte, welches von einem spanischen Zahnarzt verordnet worden war. Wegen der nach ihrer Auffassung unberechtigten Abmahnung hat Frau Kraus inzwischen eine negative Feststellungsklage beim Landgericht Karlsruhe eingereicht. Streitwert 31.157 Euro.
Jetzt liegt der Familie Kraus auch eine eidesstattliche Erklärung einer Patientin vor, die versichert, ein anlässlich eines Testkaufes in einer Kraus-Apotheke eingereichtes Privatrezept bereits am 6. März in der Lausitz Park Apotheke in Cottbus eingelöst zu haben. "Ich habe der Apotheke bzw. deren Inhaberin Frau Kerstin Thierfelder zu keinem Zeitpunkt meine Einwilligung erteilt, dass diese das Rezept an einen Testkäufer aushändigt, um über diesen einen Testkauf bei einer anderen Apotheke vornehmen zu lassen", heißt es darin. Kerstin Thierfelder ist zugleich Inhaberin der EU-Versandapotheke.
Familie Kraus hat daraufhin die Brandenburger Datenschützer eingeschaltet: "Hier liegt ein massiver Verstoß gegen die Datenschutzbestimmungen vor. Ich bitte Sie, diese Vorgänge zu prüfen." Jetzt sind also wieder Anwälte und Behörden am Zug. Das alles kostet Zeit und Nerven. Ein Ende der Auseinandersetzung ist also noch lange nicht in Sicht.
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