Prisma

Erhöhen Infektionen das Thromboembolierisiko?

Eine Thromboembolie wird z. B. durch Frakturen, Immobilität oder Operationen begünstigt. Infektionen galten bislang nicht als Risikofaktor. Den Ergebnissen einer aktuellen Studie zufolge, sollte man sie möglicherweise aber in die Liste mit aufnehmen.

Ein Team um Mary Rogers von der Universität von Michigan hat die Daten der Health and Retirement Study unter die Lupe genommen. Die Wissenschaftler verglichen die Zeitspanne von 90 Tagen vor einer Hospitalisierung aufgrund einer Thromboembolie mit vier anderen Lebensphasen der Studienteilnehmer. Dabei stellten sie fest, dass 52,4 Prozent der Patienten in den 90 Tagen vor der Thromboembolie an einer Infektion gelitten hatten. Die Rate war dreimal so hoch wie in den Kontrollphasen. Infektionen könnten somit also das Risiko für eine Thromboembolie tatsächlich erhöhen. Handlungsempfehlungen lassen sich aus der Studie allerdings nicht ableiten.


ral


Quelle: Rogers, M. A. M. et al.: Circulation, Online-Vorabpublikation, DOI: 10.1161/CIRCULATIONAHA. 111.084467



DAZ 2012, Nr. 15, S. 6

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