Feuilleton

Dagegen ist ein Kraut gewachsen

Arzneipflanzen und pflanzliche Arzneimittel sind das Thema einer Ausstellung im Botanischen Garten Erlangen, die noch bis zum 3. Oktober zu sehen ist. Begleitend finden Führungen und Vorträge statt.

Von der Arzneipflanze auf dem Feld bis zum pflanzlichen Arzneimittel ist ein weiter Weg zurückzulegen. Die technischen Hilfsmittel und Verfahren, die dabei zur Anwendung kommen, haben sich in den letzten Jahrzehnten enorm gewandelt. Bernd Nürmberger hat historische Gerätschaften aus seiner Adler-Apotheke in Erlangen für die Ausstellung zur Verfügung gestellt. So kann der Besucher nachvollziehen, wie früher die pflanzlichen Drogen in der Apotheke zerkleinert und aus ihnen flüssige und feste Arzneiformen angefertigt wurden: Infuse, Dekokte, Extrakte, Pillen, Tabletten, Zäpfchen. Auch das Herbar, das früher jeder Apothekerpraktikant – vor Beginn des Pharmaziestudiums – anlegen musste, ist ein Thema.

Hauptziel der Ausstellung ist allerdings nicht die Verherrlichung der guten alten Zeit und ihrer Therapien, sondern Aufklärung über den derzeitigen Stand der Wissenschaft und Technik. Der Besucher erfährt einiges über Qualitätsstandards und über Qualitätsunterschiede, z. B. zwischen Phytopharmaka und Nahrungsergänzungsmitteln, die aus denselben Arzneipflanzen (aber anders) hergestellt worden sind. Prof. Dr. Wolfgang Kreis und Mitarbeiter der Firma Bionorica haben an der Ausstellung mitgewirkt.


cae

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