Prisma

Tau macht vergesslich

Neurodegenerativen Erkrankungen geht ein Kommunikationsproblem zwischen den Nervenzellen voraus. Nicht ganz unbeteiligt daran sind offenbar Anhäufungen sogenannter hyperphosphorylierter Tau-Proteine.

Tau-Protein ist ein normaler und wichtiger Bestandteil im Zellskelett einer Nervenzelle. Bei Alzheimer-Patienten werden allerdings verstärkt Phosphatgruppen in Tau eingelagert, wodurch entscheidende Transportvorgänge innerhalb der Zelle gestört werden. Eine Ansammlung hyperphosphorylierter Tau-Proteine in dendritischen Dornfortsätzen beeinträchtigt die Weiterleitung neuronaler Signale. Die Kommunikation zwischen den Synapsen wird nachhaltig abgeschwächt. Je stärker die Phosphorylierung von Tau ist, umso stärker wird die neuronale Verständigung gestört. Amerikanische Wissenschaftler fanden heraus, dass dieses Kommunikationsproblem schon weit vor dem Auftreten neurodegenerativer Prozesse entsteht. Ziel der Forscher ist es, solche Wechselwirkungen früh aufzuspüren und rechtzeitig einzugreifen – möglichst vor ersten neuronalen Verlusten. war


Quelle: Hoover, B. R. et al.: Neuron 2010; 68 (6): 1067 – 1081

DAZ 2011, Nr. 3, S. 6

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