DAZ aktuell

Notdienst im Filialverbund – aber wie?

BERLIN (diz). Laut Positionspapier des Bundesgesundheitsministeriums zur Novellierung der Apothekenbetriebsordnung ist vorgesehen, dass bei einem Filialverbund der Notdienst auch von einer anderen Apotheke des Verbunds, beispielsweise immer von der Hauptapotheke, übernommen werden kann.
Foto: BVDAK
Stefan Hartmann

Während die ABDA diesen Punkt sehr kritisch zu sehen scheint, spricht sich der Verband der Kooperationsapotheker in einem offenen Brief an den ABDA-Präsidenten dafür aus, die Entscheidung dem Inhaber des Filialverbunds zu überlassen, welche seiner Apotheken in den Notdienstturnus eingebunden wird.

Der Bundesverband Deutscher Apothekenkooperationen (BVDAK) wendet sich in einem offenen Brief an den ABDA-Präsidenten und regt an, die ABDA möge sich gerade beim Thema Notdienst und Filialverbund neutral verhalten bzw. die Filialapotheker unterstützen. Stefan Hartmann, der Vorsitzende des BVDAK, dazu in seinem offenen Brief: "Gerade in der heutigen Zeit – zugegebenermaßen – eine immer schwieriger werdende und nicht beneidenswerte Aufgabe. Da es aber gerade in diesem Punkt der Notdienstentscheidung im Filialverbund zwei grundverschiedene Sichtweisen geben dürfte, bestünde für die ABDA auch die Möglichkeit, sich diesbezüglich neutral zu verhalten bzw. die Filialapotheker zu unterstützen."

Kommt ein Filialapothekerverband?

Hartmann schlägt darüber hinaus vor, die ABDA solle das Positionspapier zum Anlass nehmen, darüber nachzudenken, wie verschiedene Strömungen an neu gegründeten Verbänden in der Apothekerschaft unter dem Dach der ABDA vereint werden könnten. So hätten sich in den letzten Jahren sieben neue Apothekerverbände gegründet (Versandapotheken, Blisterapotheken, Kooperationsapotheken, krankenhausversorgende Apotheken etc.), um die eigenen Interessen deutlicher zu artikulieren. Hartmann dazu in seinem Brief: "Es ist vielleicht nur noch eine Frage der Zeit, bis sich ein ‚Bundesverband Deutscher Filialapotheker e.V.‘ (www.bvdfa.de) gründen wird. Ob dies im Sinne einer starken, souveränen Standesvertretung ist, wenn sich immer neue Verbundgruppen und Interessensvertretungen gründen, möchte ich an dieser Stelle nicht bewerten, sollte uns aber zum Nachdenken bewegen."



DAZ 2011, Nr. 17, S. 24

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