Gesundheitspolitik

ABDA, DOSB und ADAC gemeinsam gegen Medikamentenmissbrauch

Thema soll stärker in die Öffentlichkeit gerückt werden

Berlin (ks). Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB), der Allgemeine Deutsche Automobil-Club (ADAC) und die ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände – haben letzte Woche angekündigt, gemeinsam gegen Medikamentenmissbrauch aktiv zu werden.

Mehr als 1,5 Millionen Bundesbürger gelten als von Medikamenten abhängig. Studien zufolge nehmen zwei Millionen Menschen gelegentlich Medikamente zur Verbesserung ihrer Leistungsfähigkeit am Arbeitsplatz ein; 800.000 tun dies regelmäßig. ABDA, DOSB und ADAC haben sich nun darauf verständigt, dieses Thema stärker als bisher ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken. Insbesondere wollen sie ihre Mitglieder, Patienten und die Öffentlichkeit über die von Medikamentenmissbrauch ausgehenden Gefahren aufklären.

"Medikamentenmissbrauch im Breitensport verstößt gegen den Grundsatz des Fairplay und gefährdet die eigene Gesundheit. Freizeitsport soll natürliche Fitness und Lebensfreude vermitteln – selbstverordnete Schmerztabletten, dubiose Wunderpillen aus dem Internet oder willkürlich eingesetzte Asthmasprays haben hier nichts zu suchen", betonte DOSB-Präsident Thomas Bach.

ADAC-Präsident Peter Meyer verwies auf die verkehrspolitische Dimension des Problems: "Wenn Autofahrer bei Erkältungskrankheiten in Eigenregie Medikamente einnehmen und diese auch noch zu hoch dosieren, kann das durchaus zu Fahruntüchtigkeit führen."

ABDA-Präsident Heinz-Günther Wolf unterstrich die zentrale Rolle der Apotheken bei der Erkennung und Verhinderung von Arzneimittelmissbrauch. Das gelte besonders für rezeptfreie Medikamente wie Schmerz- oder Abführmittel.

Die drei Partner planen nun ein Symposium, in dem aktuelle Trends analysiert und geeignete Strategien zur Bekämpfung des Missbrauchs erörtert werden.



AZ 2011, Nr. 6, S. 2

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