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Gesundheitspolitik
29 Millionen Euro für Pharmaverfahrenstechnik
"Forscher in aller Welt bewegt die Frage, wie wir künftig die medizinische Versorgung der Bevölkerung sichern können, ohne dass die Kosten explodieren", erläutert Prof. Arno Kwade, Leiter des Instituts für Partikeltechnik der TU Braunschweig. Das Braunschweiger Konzept setze an drei Stellen an: "Wir wollen erstens die Produktionsverfahren für Arzneimittel verbessern und dadurch Kosten sparen." Weltweit, so schätzen Experten, lassen sich durch die Verbesserung der Verfahren 90 Milliarden US-Dollar einsparen. Doch auch bei den Wirkstoffen selbst sehen die Forscher Verbesserungspotenzial. "Viele interessante Wirkstoffe kommen gar nicht zum Einsatz, weil sie aufgrund ihrer schlechten Löslichkeit vom Körper nicht gut genug aufgenommen werden können. Mit unserer Expertise in der Pharmazie und in der Mikro-Nano-Produktionstechnik wollen wir Methoden schaffen, um diese Substanzen wirksamer und gleichzeitig optimal verträglich zu machen", so Prof. Kwade. Langfristig verfolgt das PVZ noch eine dritte Vision: Die Forscher halten es für machbar, Medikamente in Zukunft genau auf die Bedürfnisse einzelner Patienten zuzuschneiden. Diese könnten zum Beispiel in Mini-Arzneimittelfabriken hergestellt werden. Spezielle Wirkstoffkombinationen und Dosierungen sollen dann maßgeschneidert auf den jeweiligen Organismus verfügbar werden.
Für die Gutachter des Wissenschaftsrates gab nicht zuletzt der interdisziplinäre Ansatz des Projektes den Ausschlag für die Bewilligung der millionenschweren Investition: Die TU Braunschweig verfügt als einziger Standort in Deutschland über die Fächerkombination von Pharmazie, Verfahrenstechnik und Mikrotechnik.
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