Festbeträge: Lundbeck klagt gegen G-BA

Berlin (ks). Ab 1. Juli finden sich die Selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) Citalopram und Escitalopram in einer gemeinsamen Festbetragsgruppe. Gesetzlich Versicherte, die das patentgeschützte Cipralex^® erhalten, müssen sich auf Aufzahlungen einstellen, wenn sie weiterhin Escitalopram verordnet bekommen möchten. Diese könnten bei rund 1,50 Euro pro Behandlungstag liegen. Der Hersteller Lundbeck sieht sich nicht in der Lage, seinen Preis in der geforderten Höhe – um ca. 88 Prozent – zu senken. Nun hat Lundbeck rechtliche Schritte gegen den Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) eingeleitet. Dessen Entscheidung, die beiden SSRI in eine Festbetragsgruppe einzuordnen, war von Anfang an auf Kritik gestoßen. "Experten der medizinisch-wissenschaftlichen sowie juristischen Fachkreise und wir halten diese Entscheidung des G-BA für falsch und werden alles tun, um sie im Sinne der betroffenen Patienten rückgängig zu machen", erklärte Dr. Eberhard Lüdtke von Lundbeck. Daher habe man einen Antrag auf rechtliche Prüfung beim Landessozialgericht Berlin-Brandenburg gestellt. "Das ist leider unsere letzte Möglichkeit", so Lüdtke zur AZ.

AZ 2011, Nr. 25, S. 3