Prisma

Rastlose Beine gezielter therapieren

Restless Legs ist nicht gleich Restless Legs. Das Syndrom der rastlosen Beine kann in zwei Formen auftreten, die sich mithilfe eines neuen Testverfahrens gut unterscheiden lassen. Damit sind Rückschlüsse möglich, wie die Pharmakotherapie der jeweiligen Variante erfolgen kann.

Quälend können für RLS-Patienten die Symptome der ruhelosen Beine sein.
Foto: Roche Pharma AG

Bewegungsdrang, Kribbeln, Ziehen oder Reißen in den Beinen sind die typischen Beschwerden des Restless-Legs-Syndroms (RLS), das Betroffenen vor allem nachts die Ruhe nimmt. Neben der primären Form, deren Ursache unklar ist, gibt es auch die sekundäre Version. Hierbei werden die Symptome auf Erkrankungen feiner Nervenfasern zurückgeführt. Welche der beiden Formen vorliegt, lässt sich über charakteristische Schmerzprofile der Patienten ermitteln. Wissenschaftler aus Göttingen und Mainz entwickelten dazu ein simples Testprinzip. Anhand einfacher Mittel, wie Pinsel oder Wattebausch, werden auf der Haut insgesamt 13 unterschiedliche Faktoren bestimmt, die die Wahrnehmungs- und Schmerzschwelle für Kälte, Wärme und verschiedene mechanische Reize beschreiben. 21 Patienten mit primärem und 13 Patienten mit sekundärem Restless-Legs-Syndrom wurden gegenüber 20 gesunden Probanden getestet. Alle Teilnehmer reagierten empfindlich auf Nadelreize, wobei Patienten mit primärem RLS Druck und Vibrationen stärker wahrnahmen. Betroffene, die unter sekundärem RLS litten, zeigten wiederum eine erhöhte Wahrnehmungsschwelle für Wärme und Kälte. Die medikamentöse Therapie sollte entsprechend angepasst sein, empfehlen die Forscher. Während Patienten mit primärem RLS eher von einer Behandlung mit Neurotransmittern wie Dopamin profitieren, lindern bei Betroffenen mit sekundärem RLS Wirkstoffe gegen Nervenschmerzen die Beschwerden. war

Quelle: Bachmann, C. G. et al.: Brain 2010; 133 (3): 762 – 770

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.