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Priscus-Liste veröffentlicht

WITTEN/HERDECKE (ral). Die Gabe bestimmter Arzneimittel gilt wegen des erhöhten Risikos an unerwünschten Ereignissen bei älteren Menschen als "potenziell inadäquate Medikation" (PIM). Entsprechende PIM-Listen waren bislang nur begrenzt auf Deutschland übertragbar.
Liste online Die Priscus-Liste ist über die Website des Forschungsverbunds Priscus abrufbar.

Eine für Deutschland gültige Liste wurde nun im Auftrag des Bundesforschungsministeriums erstellt. Sie wurde basierend auf einer Literaturrecherche und einer qualitativen Analyse internationaler PIM-Listen vorläufig zusammengestellt. Die nun vorliegende Liste wurde dann nach einer zwei Runden umfassenden Expertenbefragung erarbeitet und unter dem Namen Priscus-Liste veröffentlicht. Sie enthält 83 Arzneistoffe aus 18 Arzneistoffklassen. Für den Fall, dass eine potenziell ungeeignete Medikation unvermeidbar ist, beinhaltet die Liste Empfehlungen wie Monitoringparameter oder Dosisanpassungen. Ferner werden Therapiealternativen genannt. Die Autoren betonen, dass die Validität und Praktikabilität der Liste noch belegt werden muss. Sie sollte daher in ein geriatrisches Pharmakotherapiekonzept eingebunden werden.

Anlässlich der Veröffentlichung der Priscus-Liste erschien am 9. August im ARD ein Beitrag des Politikmagazins "Report Mainz". Darin wurde berichtet, dass fast 40 Prozent aller Heimbewohner in Deutschland Medikamente erhalten, die nun in der Priscus-Liste erfasst sind und somit eine potenziell inadäquate Medikation darstellen. Von zu Hause lebenden älteren Menschen seien 15 bis 20 Prozent betroffen.

Mehr in der nächsten DAZ


In der kommenden Ausgabe der DAZ stellen wir Ihnen die Priscus-Liste ausführlich vor.

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