Prisma

Miese Stimmung an der Zapfsäule

Benzinhaltige Dämpfe, wie sie an Tankstellen eingeatmet werden, können aggressiv machen. Das sagt zumindest eine ägyptische Forscherin, nachdem sie Studien an männlichen Ratten durchgeführt hat. Ob das Benzin bleifrei ist oder nicht, scheint keine Rolle zu spielen. Allerdings lassen sich die ermittelten Daten nicht direkt auf Menschen übertragen.

Sechs Wochen lang atmeten männliche Testratten ein Benzin-Luftgemisch für jeweils dreißig Minuten pro Tag ein. Während der letzten zehn Untersuchungstage wurde aufgezeichnet, wie sich das soziale Verhalten der Tiere unter dem Einfluss der Dämpfe entwickelte und ob es im Gehirn zu Veränderungen kam. Zusammenfassend zeigten sich die Ratten mit regelmäßiger Benzinbedampfung besonders aggressiv gegenüber ihren unbeeinflussten Artgenossen. Im Gehirn der Tiere ließen sich Schädigungen durch vermehrt gebildete freie Radikale feststellen, was auf eine verminderte Abwehr hindeutet. Ebenso ging die Konzentration von Neurotransmittern, wie Serotonin und Dopamin, die als Glückshormone für gute Laune sorgen, deutlich zurück. Gerade der Botenstoff Serotonin soll über eine aggressionsdämpfende Wirkung verfügen. Auch wenn sich die Ergebnisse nicht auf den Menschen übertragen lassen, da die Versuchsgase deutlich höher konzentriert waren, als sie an Zapfsäulen vorhanden sind, weist die Wissenschaftlerin der Universität von Kairo auf den Ernst der Lage hin. So gebe es zahlreiche Untersuchungen zur gesundheitsschädlichen Wirkung von Kohlenwasserstoffgemischen, doch wie sich Benzindämpfe auf die Psyche auswirken, sei noch nicht ausreichend mit Studien belegt. war

Quelle: Kinawy, A. et al.: BMC Physiology, Online-Vorabpublikation, DOI: 10.1186/1472-6793-9-21

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