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- AZ 48/2010
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Gesundheitspolitik
Noweda-Generalversammlung
"Die Anziehungskraft der Noweda als Apothekergenossenschaft und damit als apothekereigenes Wirtschaftsunternehmen ist ungebrochen", erklärte Hollmann. Das neue Geschäftsjahr habe im Rahmen der Erwartungen begonnen, die Umsatzzuwächse lägen weiterhin oberhalb der Marktentwicklung. Doch übte Hollmann scharfe Kritik an den gesundheitspolitischen Rahmenbedingungen. Er betrachte die Konsequenzen des AMNOG mit Sorge, denn dies entziehe dem Großhandel und der Apotheke über 400 Millionen Euro jährlich. "Dieses unangemessene, ungerechte Abkassieren wird Folgen für die Arzneimittelversorgung haben", so Hollmann. Dies könne für Apotheken existenzgefährdend sein. "Die Belastungen können weder vom Großhandel noch von den Apotheken noch von beiden zusammen getragen werden", warnte Hollmann. "Es ist schlichtweg eine Frechheit, wie die Politik die Leistungen der Apotheken, aber auch die des Großhandels honoriert", so Hollmann. Es stelle sich die Frage einer Verfassungsbeschwerde. Gerade angesichts dieser schwierigen Entwicklung betonte er die Vorteile einer starken Gemeinschaft aus Apothekern und dem apothekereigenen Großhandel.
Mehr Mitglieder – größeres Liefergebiet
Zum Wachstum der Noweda-Gruppe im Berichtszeitraum haben sowohl die bisherigen als auch die neuen Mitglieder der Genossenschaft beigetragen. Bei den neuen Mitgliedschaften erlebte die Noweda einen Rekordzuwachs. Mehr als 1000 neue Mitglieder traten der Noweda zwischen Juli 2009 bis Juni 2010 bei. Unter Berücksichtigung der Abgänge stieg die Zahl der Mitglieder im abgelaufenen Geschäftsjahr von 7108 auf 8003. Dies geht mit einer Ausdehnung des Liefergebietes einher. Denn die Noweda hatte 2008 den Großhändler Kapferer übernommen. Im September 2010 eröffnete die Noweda daraufhin eine moderne Niederlassung in Bergkirchen, nördlich von München, als Ersatz für einen alten Kapferer-Standort. Außerdem investierte die Noweda im Berichtsjahr etwa 5 Millionen Euro in die Erweiterung der Niederlassung Erfurt/Neudietendorf. Insgesamt wurden im Berichtsjahr 26 Millionen Euro investiert. Die weitere Expansion ist vorgezeichnet, denn kürzlich begann die Noweda die Bauarbeiten für eine neue Niederlassung in Peine, östlich von Hannover.
Kontinuierlich gute Ergebnisse
Im abgelaufenen Geschäftsjahr stieg der Rohertrag nur unterproportional zum Umsatz um 3,8 Prozent auf 194,8 Millionen Euro. Aufgrund vergleichsweise hoher Rückstellungen im Zusammenhang mit der Kapferer-Übernahme ging das Betriebsergebnis sogar leicht zurück auf 43,9 Millionen Euro (Vorjahr: 45,3 Millionen Euro). Insbesondere durch ein verbessertes Zinsergebnis stieg der Jahresüberschuss hingegen deutlich auf 25,1 Millionen Euro (Vorjahr: 17,1 Millionen Euro). Der Bilanzgewinn wuchs auf 19,5 Millionen Euro (Vorjahr: 17,7 Millionen Euro).
Die Generalversammlung beschloss wieder die seit vielen Jahren unveränderte Bruttodividende von 11 Prozent auf die Grundanteile und 13,2 Prozent ab dem sechsten Geschäftsanteil. Unter Berücksichtigung der Körperschaftssteuer beträgt die Bardividende 9,35 bzw. 11,22 Prozent. Vorstand und Aufsichtsrat wurden einstimmig entlastet. Der Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Klaus G. Brauer und Aufsichtsratsmitglied Ulrich Pollmann wurden im Rahmen der turnusmäßigen Wahlen für eine neue Amtszeit bestätigt. Einen ausführlichen Bericht über die Generalversammlung finden Sie in der nächsten DAZ.
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