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DAZ aktuell
Patientenvertreter: Rabattverträge umgehend abschaffen
Die Realisierung von Rabattverträgen sei eine Folge der unsäglichen gesetzlichen Regelungen der letzten Jahrzehnte für die Versicherten und Patienten. Die Bürgerinitiative Gesundheit DGVP e.V. hat von Anfang an gegen diese Entwicklung Stellung bezogen und nach Installation der Rabattverträge eine Offenlegung in Form einer Kosten-Nutzen-Bewertung gefordert.
Die Ärztezeitschrift Medical Tribune hat mit Unterstützung der DGVP und der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin e.V. nun eine Studie erstellt, die auf die negativen Erfahrungen mit den Ausschreibungen und die Unsicherheit der Patienten hinweist. Diese, so die Studie, enden oft in mangelnder Therapietreue oder Non-Compliance.
Eine weitere Studie von Prof. Dr. Gudrun Neises und Kollegen, Hochschule Fresenius, stellt zusätzlich fest:
- 49% der befragten Patienten klagten über neue Nebenwirkungen nach Umstellung auf ein rabattiertes Arzneimittel,
- 9% mussten wegen der Umstellung ambulant oder stationär behandelt werden,
- 14% benötigten eine Co-Medikation, da andere Beschwerden auftraten und behandelt werden mussten,
- 60% wünschten sich ihr altes Medikament zurück,
- 58% waren bereit privat dafür eine Zuzahlung zu leisten.
Die medikamentöse Versorgung, die nur über den Preis gesteuert wird, schädige die Patienten und Kunden der gesetzlichen Krankenkassen, so das Fazit der DGVP. Sie fordert daher zusätzlich von allen gesetzlichen Kassen die ganzheitliche Transparenz der Kosten. "Auch von den Herstellern fordern wir die Aufstellung zu deren zusätzlichen Verwaltungskosten", heißt es in der Pressemitteilung. Weiterhin fordert der Vorstand der Bürgerinitiative Gesundheit, vertreten durch den Präsidenten Wolfram-Arnim Candidus, von der Bundesregierung, die Verpflichtung des Apothekers aufzuheben, Medikamente gegen Rabattarzneimittel auszutauschen. Die Entmündigung des Patienten müsse beendet werden und die Entscheidung des verordnenden und für die Therapie verantwortlichen Mediziners müsse wieder zur vollen Berücksichtigung zurückgeführt werden. Ein Beibehalten der derzeitigen Regelung sei unwirtschaftlich und unethisch und belaste die Lebensqualität von Patienten in negativer Weise. Die DGVP fordert als logische Konsequenz die umgehende Abschaffung der Rabattverträge.
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