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Aus Kammern und Verbänden
Die Neue Grippe sinnvoll bekämpfen
Kammerpräsidentin Gabriele Regina Overwiening sprach sich in ihrer Begrüßung für die Impfung gegen die Neue Grippe aus. Sie forderte die Kolleginnen und Kollegen auf, ihren Kunden die Impfung als beste präventive Maßnahme nahezulegen, und stellte fest: "Wir konnten alle anhand der Neuen Grippe den Ernstfall üben, der angesichts des milden Verlaufs zum Glück nicht eingetreten ist. Die Probleme, die sich bei der Umsetzung des Impfplans ergeben hatten, können durch die neugewonnenen Erkenntnisse und die effizientere Einbeziehung aller Beteiligten und gerade der Apothekerinnen und Apotheker besser vermieden werden."
Professor Wahle beantwortete viele offene Fragen, die noch vor dem Vortrag bei dem einen oder anderen kursierten. Die Impfung gegen die Neue Grippe sei die beste präventive Maßnahme, um die Erkrankungszahlen zu kontrollieren. Weitere Todesfälle seien trotz des milden Verlaufs zu erwarten: "Die WHO hat die Schweinegrippe deshalb als Pandemie bezeichnet, weil davon auszugehen ist, dass die Schwere der Erkrankung sich noch verändern wird." Damit spielte Wahle auf Antigendrift und Antigenshift an (s. u.).
Aber nicht nur gegen die Neue Grippe sollte geimpft werden, gerade jetzt sei auch die Impfung gegen die saisonale Grippe sinnvoll. Vorsichtsmaßnahmen wie in die Ellenbeuge zu niesen, Händeschütteln und Menschenmengen zu meiden und sich häufig die Hände zu waschen seien zwar sehr sinnvoll, aber nicht ausreichend. "Die Erfahrungen in Asien mit der Vogelgrippe haben gezeigt, dass nur ein Mundschutz mit eingebautem Filter einen nahezu 90%igen Schutz vor einer Infektion bietet", betonte Wahle.
"Fehler bei Politik und Wissenschaft"
Wie Wahle darlegte, können sich die Viren während ihrer sechsmonatigen Wanderschaft vom sommerlichen Ostasien ins winterliche Europa durch Mutationen (Antigendrift) so verändern, dass sogar eine neue Virusvariante entsteht (Antigenshift). Je mehr Menschen geimpft sind, desto geringer sei die Gefahr, dass ein Antigenshift auftritt.
In diesem Zusammenhang kritisierte Wahle die verantwortlichen Politiker und Wissenschaftler: "Der Impfstoff wurde viel zu spät bestellt, und mit den Impfungen wurde ebenfalls zu spät begonnen. Möglicherweise ist die Pandemie nicht mehr zu stoppen."
Wie hoch der Informationsbedarf war, zeigte die anschließende Diskussion. Wahle und Overwiening beantworteten über 30 Fragen aus dem Auditorium.
Quelle: AK Westfalen-Lippe
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