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Drei-Klassen-Medizin droht

In seiner ersten Rede im Bundestag hat Gesundheitsminister Philipp Rösler seine Absicht bekräftigt, den Arbeitgeberanteil zur gesetzlichen Krankenversicherung festzuschreiben. Außerdem will Rösler einen einkommensunabhängigen Arbeitnehmerbeitrag einführen. Der Ausgleich zwischen Arm und Reich soll aus dem kasseninternen System in das Steuer- und Transfersystem verlagert werden. ADEXA lehnt diese Pläne entschieden ab.

Mit diesem Umbau würde sich Deutschland endgültig von der paritätischen Finanzierung durch Arbeitgeber und Arbeitnehmer und dem Prinzip der Solidargemeinschaft im Gesundheitswesen verabschieden. Die Wahlmöglichkeiten der Patienten bei den Gesundheitsleistungen würden de facto nur für Besserverdiener gelten. Damit ist eine Drei-Klassen-Medizin vorprogrammiert:

  • ein unzureichender Minimalstandard für sozial Schwache,
  • ein mehr oder weniger lückenhaftes Basisniveau für Normalverdiener und
  • das Luxuspaket für die finanziell gut Gestellten.

Die Spaltung der Gesellschaft wird dadurch verstärkt. ADEXA wird deshalb in Kürze Kontakt mit dem Gesundheitsministerium aufnehmen, um die Interessen der Apothekenangestellten und Patienten deutlich zu machen.


Dr. Sigrid Joachimsthaler

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