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GKV-Spitzenverband vermisst Wettbewerb für Apotheken
"Wenn der Staat Unternehmen und Banken in dieser wirtschaftlich schwierigen Situation unter die Arme greift, ist es nur konsequent, auch einen Schutzschirm für die Beitragszahler aufzuspannen", kommentierte Pfeiffer den Koalitionsvertrag. Allerdings sei es auch wichtig, die Ausgabenseite in den Blick zu nehmen. "Angesichts der schwierigen Finanzsituation der GKV dürfen die Einnahmen der Pharmaindustrie, der Krankenhäuser und der Ärzte nicht ungebremst steigen". Geschehe hier kurzfristig nichts, seien die Krankenkassen gezwungen, Zusatzbeiträge zu erheben.
Pfeiffer begrüßte auch die geplante Stärkung der Finanzautonomie der einzelnen Krankenkassen. Einem Wettbewerb um gute Versorgungsverträge stellten sich die Krankenkassen gern. Allerdings gehe es in die falsche Richtung, dass der Vertragszwang mit Hausärzteverbänden bestehen bleiben soll. "Wer Vertragsvielfalt will, darf keine neuen Monopole errichten", so die Verbandschefin. Zudem müsse sich die Forderung der Politik nach mehr Wettbewerb auch an die Leistungserbringer richten. Sowohl bei der ambulanten Versorgung als auch im Krankenhaus sei nicht weniger, sondern mehr Wettbewerb nötig. "Kontraproduktiv ist es in diesem Zusammenhang daher auch bei der Arzneimittelversorgung durch die Apotheken auf Wettbewerbselemente zu verzichten", so Pfeiffer.
Die Ankündigung, ein neues Finanzierungsmodell durch eine Regierungskommission zu entwickeln, sieht der GKV-Spitzenverband als Chance. "Es ist gut, dass die Koalitionäre hierbei auf Gründlichkeit statt auf Schnelligkeit setzen", meint Pfeiffer. Dabei dürfe jedoch das Solidarprinzip als Grundprinzip der GKV nicht verloren gehen.
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