Prisma

Gendefekt erhöht Epilepsierisiko

Kleine Fehlstellen am Chromosom 15, die das Gen CHRNA7 einschließen, erhöhen das Risiko, an einer häufigen Form von Epilepsie zu erkranken. Das berichten Wissenschaftler der Universität Marburg, die dem internationalen "Epicure"-Konsortium angehören.

Mikrodeletionen am langen Arm des Chromosoms 15 (Position 15q13.3) wurden bislang nur mit Krankheiten wie geistiger Behinderung, Autismus und Schizophrenie in Verbindung gebracht. Die Mitglieder des "Epicure"-Konsortiums stellten solche Fehlstellen nun jedoch auch bei 12 von 1223 Patienten mit idiopathischen Epilepsien (IGE), aber bei keiner von 3699 Kontrollpersonen ohne Epilepsie fest. IGE machen rund ein Drittel aller Epilepsieerkrankungen aus. Insgesamt werden sieben IGE-Typen unterschieden, allen gemein ist, dass sie familiär gehäuft auftreten, die Veranlagung also vererbt wird. Die nun identifizierte Genstörung kann offenbar verschiedene IGE-Typen auslösen. Welche Variante ein Patient bekommt, hängt wohl von weiteren Genen ab. ral


Quelle: Pressemitteilung der Philipps-Universität Marburg vom 16.1.2009

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