Arzneimittel und Therapie

Kardiovaskuläre Risikofaktoren beachten

Dank Antipsychotika der zweiten Generation ("Atypika") können wichtige Ziele wie die langfristige Erhaltungstherapie, eine Rezidivprophylaxe sowie die soziale Reintegration schizophrener Patienten besser umgesetzt werden. Eine wichtige Voraussetzung ist die anhaltende Compliance des Patienten, die vornehmlich vom Nebenwirkungsspektrum der eingesetzten Substanz abhängt. Mit Ziprasidon (Zeldox®) steht ein gewichtsneutraler Wirkstoff zur Verfügung, unter dem keine kardiovaskulären Begleiterscheinungen auftreten.
Rezeptorprofil von Ziprasidon Ziprasidon ist ein Serotonin-Typ2A - und Dopamin D2 -Rezeptor-Antagonist. Zudem bewirkt Ziprasidon eine Wiederaufnahme-Blockade an den Serotonin- und Noradrenalintransportern. Aufgrund seiner niedrigen Affinität zu α1 - und H1 -Rezeptoren bzw. der fehlenden Affinität zu M1 -Rezeptoren weist Ziprasidon nur geringe antiadrenerge, anti­histaminerge und anticholinerge Eigenschaften auf.
Quelle: Pfizer

Wurde früher bei schizophrenen Patienten der Behandlungserfolg vor allem im Hinblick auf die Symptomkontrolle beurteilt, gewinnt die subjektive Therapiezufriedenheit zunehmend an Bedeutung. Nur eine patientenorientierte Therapie schafft die Grundlage für eine anhaltende Compliance, von der letztendlich der Therapieerfolg und die Wiedereingliederung in den Alltag abhängen. Die subjektive Therapiezufriedenheit wird vornehmlich von der Kontrolle positiver, negativer und affektiver Symptome sowie von möglichen Nebenwirkungen wie Gewichtszunahme, Somnolenz und Konzentrationsstörungen, dem Ausmaß extrapyramidal-motorischer Begleiterscheinungen und der Prolaktinerhöhung beeinflusst. Aus medizinischer Sicht sind vor allem die häufig mit Diabetes, Hypertonie und Fettstoffwechselstörungen einhergehende Adipositas sowie EKG- und Blutbildveränderungen relevant. Ein medikamentös induziertes metabolisches Syndrom ist für schizophrene Patienten besonders gravierend, da bei ihnen häufig zusätzliche kardiovaskuläre Risikofaktoren vorliegen. So sind über 80% der Betroffenen starke Raucher und viele Patienten haben eine ungesunde Lebensweise.

Keine Gewichtszunahme unter Ziprasidon

Liegen bei einem schizophrenen Patienten kardiovaskuläre Risikofaktoren und/oder ein metabolisches Syndrom vor oder erfolgte unter der antipsychotischen Therapie eine Gewichtszunahme (vor allem unter Olanzapin sind Gewichtssteigerungen von fünf bis 20 kg möglich), ist eine Ein- oder Umstellung auf Ziprasidon zu erwägen. Neben seiner guten Wirksamkeit auf die Positiv- und Negativsymptomatik wirkt Ziprasidon auch anxiolytisch und antidepressiv und führt zu einer signifikanten Verbesserung der Kognition, des Antriebs und der Stimmung. Das weitgehende Fehlen extrapyramidaler Symptome sowie eine Gewichtsneutralität verbessern die Compliance. Klinisch relevante QT-Zeit-Verlängerungen (> 500 ms) oder Herzrhythmusstörungen wurden in Studien unter Ziprasidon bislang nicht beobachtet. Ziprasidon wirkt stoffwechselneutral. So konnte in einer Metaanalyse mit 943 Patienten gezeigt werden, dass unter der Therapie Blutfett- und teilweise auch Blutzuckerwerte im Vergleich zu den Ausgangswerten zurückgingen. Gewicht und Body-Mass-Index nahmen nur geringfügig zu.

Einnahme mit der Mahlzeit

In der Regel sollte Ziprasidon in der höheren Dosis von 160 mg eingenommen werden, da unter geringeren Dosierungen häufiger Therapieabbrüche auftreten. Falls erforderlich, kann die Therapie mit einer intramuskulären Gabe eingeleitet werden. Spricht der Patient gut auf die i.m.-Applikation an, wird auch die orale Gabe wirksam sein. Ziprasidon muss mit einer Mahlzeit (mindestens 500 kcal) eingenommen werden. Bei einer Einnahme auf nüchternen Magen ist die Bioverfügbarkeit um die Hälfte reduziert.

Überwachung von Patienten unter Atypika
 Beginnnach 
vier 
Wochen
nach acht 
Wochen
nach zwölf 
Wochen
nach 
drei 
Monaten
nach 
einem Jahr
nach 
fünf 
Jahren
Anamnesex    x 
Gewichtxxxxx  
Blutdruckx  x x 
Blutzuckerx  x x 
Bauchumfangx    x 
Lipidex  x  x
Die Therapie mit Atypika kann ein metabolisches Syndrom hervorrufen. Daher sind kardiovaskuläre Parameter und Risikofaktoren engmaschig zu überprüfen. Im Bedarfsfall ist eine Umstellung auf einen anderen Wirkstoff erforderlich.

Wirkmechanismus von Ziprasidon

Ziprasidon ist ein Antipsychotikum der 2. Generation ("Atypikum"), das in Deutschland 2002 in oraler und intramuskulärer Darreichungsform zur Therapie schizophrener Erkrankungen und zur Beherrschung akuter Erregungszustände bei schizophrenen Patienten zugelassen wurde. 2005 hat Ziprasidon die europäische Zulassung für die Behandlung manischer und gemischter Episoden mittleren Schweregrades bei Patienten mit bipolaren Störungen erhalten.

Ziprasidon ist ein Serotonin-Typ2A - und Dopamin D2 -Rezeptor-Antagonist. Zudem bewirkt Ziprasidon eine Wiederaufnahme-Blockade an den Serotonin- und Noradrenalintransportern. Aufgrund seiner niedrigen oder fehlenden Affinität zu α1 -, H1 - und M1 -Rezeptoren weist Ziprasidon nur geringe antiadrenerge, antihistaminerge und anticholinerge Eigenschaften auf.

 

 

Quelle

 Prof. Dr. Dan Ziegler, Düsseldorf; Priv.-Doz. Dr. Stefan Kääb, München: beim Satellitensymposium "Wie wichtig ist anhaltendes psychisches und körperliches Wohlbefinden in der Therapie schizophrener Patienten?", Berlin, 28. November 2008, veranstaltet von der Pfizer Pharma GmbH, Berlin. 

Prof. Dr. Hans-Peter Volz, Werneck; Dr. Gerhard Roth, Stuttgart: "Der gut eingestellte schizophrene oder bipolare Patient – mit Ziprasidon sicher am Ziel", Berlin, 28. November 2008, veranstaltet von Pfizer Pharma GmbH, Berlin.

 


Apothekerin Dr. Petra Jungmayr

 

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