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Arzneimittel und Therapie
Tacrolimus reduziert Ekzemschübe bei atopischer Dermatitis
Bisher war Tacrolimus zugelassen zur Behandlung des mittelschweren bis schweren atopischen Ekzems bei Erwachsenen, die auf herkömmliche Therapien wie z. B. topische Corticosteroide nicht ausreichend ansprechen oder diese nicht vertragen. Der Wirkungsmechanismus von Tacrolimus bei atopischem Ekzem ist nicht vollständig geklärt. Es ist ein hochselektiver topischer Calcineurininhibitor, der an ein spezifisches Zellplasma-Immunophilin (FKBP12) bindet und dadurch in den T-Zellen calciumabhängige Wege der Signaltransduktion hemmt, wodurch die Transkription und Synthese von IL-2, IL-3, IL-4, IL-5 und anderer Zytokine wie GM-CSF, TNF-α und IFN-γ verhindert werden. Es konnte nachgewiesen werden, dass Tacrolimus die Freisetzung von Entzündungsmediatoren aus Mastzellen der Haut sowie aus basophilen und eosinophilen Granulozyten hemmt.
Bisher nur Behandlung der Ekzemschübe
In der Therapie der atopischen Dermatitis wurden bisher nur akute Ekzemschübe mit topischen antiinflammatorischen Wirkstoffen behandelt. Nach dem Abklingen des Schubes wurde die Medikation beendet. Jetzt hat sich gezeigt, dass eine subklinische Entzündung der Haut auch dann bestehen bleibt, wenn die klinischen Zeichen eines akuten Ekzemschubes abgeklungen sind. Hier greift das Therapiekonzept mit Tacrolimus: Wird die Salbe längerfristig zweimal wöchentlich auf die zuvor befallenen Hautareale aufgetragen, so wird aktiv in die subklinische Entzündung zwischen den Ekzemschüben eingegriffen und das Auftreten von akuten Exazerbationen kann reduziert und die läsionsfreien Intervalle verlängert werden. Nachgewiesen wurde dies in den zulassungsrelevanten Control-Studien, die mit 524 Kindern und Erwachsenen in 13 europäischen Ländern durchgeführt wurden. Patienten, die auf eine intensive Initialtherapie ihrer Ekzeme mit Tacrolimussalbe (zweimal täglich) angesprochen hatten und die die Salbe nach Abklingen der akuten Ekzeme über ein Jahr zweimal wöchentlich aufgetragen hatten, profitierten mit einer signifikant geringeren Zahl an akuten Ekzemschüben im Vergleich zu Patienten, bei denen nur das akute Ekzem mit herkömmlichen Therapien behandelt wurde. Etwa die Hälfte der Patienten erlitt innerhalb des Beobachtungszeitraumes unter der Therapie mit Tacrolimus keinen einzigen Ekzemschub und die Zeit bis zum Auftreten des ersten Schubes war unter diesem Therapiekonzept signifikant länger als unter konventioneller Therapie.
Quelle
Fachinformation Protopic, Stand, April 2009.
Protopic Salbe jetzt zur proaktiven Therapie zugelassen. Presseinformation der Astellas Pharma GmbH, München vom 1. Mai 2009.
ck
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