Prisma

Erste Hilfe aus dem Blut

Beim Schlaganfall gehen durch Sauerstoffmangel Gehirnzellen zugrunde und es kommt zu Entzündungen in der geschädigten Hirnregion. Wie Heidelberger Wissenschaftler nun zeigen konnten, bremsen bestimmte Immunzellen im Blut die Entzündung.

Ein Team um Roland Veltkamp hat nachgewiesen, dass Mäuse, die keine funktionsfähigen regulatorische T-Lymphozyten (Treg-Zellen) im Blut haben, bei einem Schlaganfall einen deutlich größeren Hirnschaden sowie Behinderungen davontragen als Tiere mit funktionierenden Treg-Zellen. Treg-Zellen schützen andere Zellen, indem sie eine schädliche Aktivierung des Immunsystems unterdrücken. Eine wichtige Rolle scheint dabei Interleukin-10 (IL-10) zu spielen, das von den Treg-Zellen produziert wird. Wurde Mäusen ohne funktionsfähige Treg-Zellen am ersten Tag nach dem Schlaganfall IL-10 gespritzt, führte dies sieben Tage später zu deutlich geringeren Hirnschäden als bei Mäusen, die kein IL-10 bekommen hatten. Die Heidelberger Forscher arbeiten derzeit an verschiedenen Ansätzen, die über Treg vermittelten Schutzmechanismen in Schlaganfalltherapien zu übertragen. ral

Quelle: Veltkamp, R. et al.: Nature Med. 2009; 15: 192-199

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