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Zweifel an nichtmedikamentöser Alzheimer-Therapie
Die nichtmedikamentösen Verfahren sind häufig darauf ausgerichtet, Begleitsymptome wie Depressivität, Unruhe, Schlafstörungen und aggressives Verhalten abzumildern oder die Denk- und Merkfähigkeit zu verbessern. Andere Ansätze versuchen, die Alltagskompetenz der Patienten zu stärken und Angehörige zu unterstützen. Um den langfristigen Nutzen dieser nichtmedikamentösen Verfahren zu ermitteln, haben das IQWiG und externe Sachverständige nach Studien mit einer Laufzeit von mindestens vier Monaten gesucht. Gefunden haben sie 33 Studien mit insgesamt 3800 an Alzheimer Erkrankten. Am 17. März publizierten die Wissenschaftler ihre Auswertung dieser Studien. Das Ergebnis des Abschlussberichtes ist mager: Insgesamt stufte das IQWiG die Berichtsqualität von 29 Studien als "mangelhaft" ein. Sie seien anfällig für Verzerrungen und die Daten nicht zuverlässig interpretierbar. Auch stelle keine der Studien den Vergleich mit vom IQWiG zu bewertenden medikamentösen Therapien an (Cholinesterasehemmer, Ginkgo-haltige Präparate sowie Memantine). Insgesamt, so das Institut, sei der langfristige Nutzen der untersuchten Behandlungsansätze damit nicht belegt.
Dem IQWiG zufolge zeigt sich bei der Alzheimer-Therapie ein generelles Problem der Nutzenbewertung nichtmedikamentöser Behandlungsverfahren in zugespitzter Form: Geringe Forschungsmittel und eine unterentwickelte Studienmethodik führten dazu, dass auch für Verfahren, die Potenzial haben, keine zuverlässigen Aussagen getroffen und damit auch keine Belege für einen Nutzen erbracht werden können. Angesichts der ernüchternden Ergebnisse hält das IQWiG zusätzliche randomisierte kontrollierte Studien für unbedingt erforderlich. Diese Studien sollten mehrarmig sein, also gleich mehrere Therapiealternativen vergleichen. Nach Auffassung der IQWiG-Experten lässt sich nur so ein direkter und fairer Vergleich von nichtmedikamentösen und medikamentösen Behandlungsstrategien anstellen.
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