Gesundheitspolitik

Gerd Ehmen – neu im Amt

Neuer Präsident der AK Schleswig-Holstein

Kiel (tmb). Gerd Ehmen ist der neue Präsident der Apothekerkammer Schleswig-Holstein. Bei der konstituierenden Sitzung der Kammerversammlung am 13. Mai in Kiel setzte er sich mit 17 zu 11 Stimmen gegen den bisherigen Amtsinhaber Volker Iven durch. Vor seiner Wahl erklärte Ehmen, die Kammer müsse eine schlagkräftige Organisation sein, die konstruktiv in die Zukunft denkt.

Gerd Ehmen
Foto: AZ/tmb

Ehmen ist 62 Jahre alt und seit 35 Jahren Inhaber einer Apotheke in St. Michaelisdonn in Dithmarschen. Dazu betonte er: "Ich habe mir immer die Freiheit genommen, unabhängig zu bleiben." Ehmen war 16 Jahre Landespharmazierat und hat lange Erfahrung in der Kammerarbeit. Sein berufspolitischer Schwerpunkt lag bisher jedoch bei der Arbeit im Apothekerverband Schleswig-Holstein, dort ist er zweiter stellvertretender Vorsitzender. Im Zusammenhang mit seiner Kandidatur wurde seine offene, konstruktive, sachliche und ausgleichende Arbeitsweise besonders hervorgehoben.

Hintergrund des Wechsels an der Spitze der Kammer waren Diskussionen über die Transparenz der Arbeit des Kammervorstandes und über die Zusammenarbeit im Vorstand und mit der Kammerversammlung (siehe auch Bericht in DAZ 13). Iven hatte sich zur Wiederwahl gestellt, um in berufspolitischen Zeiten eine kontinuierliche Arbeit zu ermöglichen. Doch äußerte er Zweifel, ob das Amt nach den zurückliegenden Diskussionen noch den Spaß mache, der für eine solche Arbeit nötig sei. An diesen Kontroversen hatte sich Ehmen nicht beteiligt, sodass er auf breite Zustimmung hoffen konnte. Nach seiner Wahl dankte Ehmen "für das unerwartet hohe Vertrauen".

Bei den weiteren Wahlgängen zum Kammervorstand wurden die bisherigen Vizepräsidenten Volker Thode und Dr. Roswitha Borchert-Bremer in ihren Ämtern bestätigt. Als Beisitzer wurden Reinhard Boxhammer, Antje Haase, Harald Erdmann, Andrea Suhr und Susanne Hahn gewählt. Einen ausführlichen Bericht über die Kammerversammlung finden Sie in der nächsten DAZ.

3 Fragen an Gerd Ehmen

Unmittelbar nach der Kammerversammlung stellte sich der neue Kammerpräsident den Fragen der AZ.

AZ: Herr Ehmen, vor Ihrer Wahl war viel von neuen Ideen für die Kammerarbeit die Rede. Gibt es Projekte, die Ihnen besonders am Herzen liegen?

Ehmen: Wir müssen uns aktiv Gedanken machen, was wir an uns neu entdecken können, um zeitgemäße Antworten auf die Probleme zu finden. Um Fortbildung und Qualität müssen wir uns in erster Linie kümmern, aber auch um die Versorgungsstrukturen in der Zukunft. Schleswig-Holstein ist ein Flächenland. Wir müssen höllisch aufpassen, dass die Versorgung in der Fläche gewährleistet bleibt. Dafür muss die Kammer die Ausstattung mit Qualität und Wissen voranbringen.


AZ: Sie sind bisher als stellvertretender Vorsitzender des Apothekerverbandes Schleswig-Holstein tätig. Wie stellen Sie sich die Zusammenarbeit mit dem Verband vor?

Ehmen: Verband und Kammer müssen zusammenwirken. Der Verband ist um die Wirtschaftlichkeit bemüht, die Kammer ist für die Apotheke insgesamt da. Es geht um die Frage: Wie muss sich die Apotheke aufstellen, damit sie an den Mitteln des Gesundheitswesens partizipieren darf?


AZ:Wie werden Sie künftig mit Politikern auf Landesebene umgehen? Werden Sie die bisherige Linie der Kammer fortsetzen?

Ehmen: Der Faden zur Politik im Land darf nicht reißen. Er muss stabil bleiben, damit wir im Land die Voraussetzung schaffen, dass wir im Bunderat mit gehört werden. Ich habe den Eindruck, dass die Politik manchmal gar nicht weiß, was sich abspielt. Zum Beispiel geht die Ministerin Dr. Trauernicht in ihre Stammapotheke, kann sich aber auch andere Versorgungsformen vorstellen. Da müssen wir Überzeugungsarbeit leisten. Wir müssen Netzwerke zwischen allen Beteiligten schaffen, die im Gesundheitswesen aktiv sind, auch zur Politik.


AZ:Vielen Dank für das Gespräch, Herr Ehmen, und viel Erfolg für Ihr neues Amt!

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