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Selbstmedikation
Komplexhomöopathika in der Altersmedizin
Die Mikrozirkulation betrifft die kleinsten Blutgefäße (Mikrogefäße), die einen Durchmesser von weniger als 150 Mikrometer haben. In ihnen finden eine ganze Reihe wesentlicher Funktionen der metabolischen und myogenen Regulation statt. So erfolgt zwischen den kleinen und kleinsten Arteriolen, Venolen und Kapillaren der Austausch von Blutgasen, Nährstoffen, Botenstoffen wie Hormonen, Medikamenten, Metaboliten und von Wärme. Zudem ist die Regulation des Blutdrucks und der Durchblutung eine wesentliche Funktion.
Störungen der Mikrozirkulation spielen bei der Pathogenese zahlreicher Erkrankungen eine wichtige Rolle. Sie sind bei der Entstehung und Manifestation von kardiovaskulären, metabolischen und inflammatorischen Erkrankungen wie Hypertonie, Arteriosklerose, Herzinfarkt, Schlaganfall, Diabetes mellitus, Ödemen, Entzündungsreaktionen, Schwindel, aber auch bei Krebserkrankungen beteiligt. Mikroregulationsstörungen führen unter anderem auch zu einer Verschlechterung der Sauerstoffversorgung im Gewebe, was sich bei der Angina pectoris beispielsweise negativ auswirkt.
Behandlung mit homöopathischem Wirkstoffkomplex
Regelmäßige körperliche Betätigung sowie eine ausreichende Zufuhr an natürlichen Antioxidanzien wirken sich protektiv auf Störungen der Mikrozirkulation aus. Eine medikamentöse Beeinflussung ist beispielsweise mit dem homöopathischen Komplexmittel Vertigoheel® möglich. Das Präparat enthält einen Wirkstoffkomplex aus
- Anamirta cocculus (Kokkelskörner),
- Conium maculatum (gefleckter Schierling),
- Petroleum rectificatum (Steinöl) und
- Ambra grisea (grauer Amber = Ausscheidungen des Pottwals).
Diese vier Einzelmittel werden gemäß der homöopathischen Lehre aufgrund ihres homöopathischen Arzneimittelbildes bei verschiedenen Symptomen, die auf Mikrozirkulationsstörungen zurückzuführen sind, in Kombination eingesetzt und ergänzen sich in ihrer Wirkung.
Positiver Einfluss auf Signalwege glatter Muskelzellen
In einer aktuellen Grundlagen-Studie von Kübler et al. konnte gezeigt werden, dass das Homöopathikum sowohl NO-vermittelt über eine Beeinflussung der endothelialen Regulation der Gefäße als auch über eine Interaktion mit Beta-2-Rezeptoren eine dosisabhängige gefäßerweiternde Wirkung auf die glatte Muskulatur in physiologischer Stärke aufweist. Dabei aktiviert Vertigoheel® zum einen die humanen Enzyme Adenylatcyclase und Guanylatcyclase, welche für die Synthese von cAMP und cGMP verantwortlich sind. Diese Botenstoffe sind wesentlich an der Regulation des Tonus beteiligt und führen auf etwas unterschiedlichen Wegen zur Relaxation glatter Muskelzellen. Über einen zweiten Angriffspunkt hemmt das Präparat die Aktivität der Phosphodiesterasen IV und V, die cAMP und cGMP abbauen. Dadurch steigen der cAMP- und der cGMP-Spiegel, was wiederum zu einer Entspannung glatter Muskelzellen beiträgt.
Im Praxisalltag bewährt
Die Wirksamkeit des Homöopathikums zeigt sich auch im Praxisalltag. Das Präparat wird vielfach erfolgreich bei Beschwerden eingesetzt, die besonders häufig bei älteren Menschen aufgrund von Mikrozirkulationsstörungen auftreten und sich in Form von Tinnitus, Konzentrationsstörungen, Missempfindungen und Kältegefühlen in den Händen und Füßen, Ulcus cruris oder in einem Raynaud-Syndrom äußern.
Bewährt haben sich dabei die Gabe von Tabletten (bis zu dreimal drei Tabletten täglich) sowie von Ampullen in Form einer Infusion.
Quelle Prof. Dr. med. Axel R. Pries, Berlin; Dr. med. Ulrike Kein, Bonn: "Homöopathie in der Altersmedizin am Beispiel Vertigoheel® – Neue Studien zum Wirkmechanismus", 7. Tagung für Allgemeinmedizin und Geriatrie, Wien, 24. Oktober 2008, veranstaltet von Biologische Heilmittel Heel GmbH, Baden-Baden. Kübler et al.: Untersuchungen mit Vertigoheel® zu den Signalwegen glatter Muskulatur. Vascular Pharmacology (eingereicht).
Apothekerin Gode Meyer-Chlond
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