Prisma

Warum der Winter traurig macht

Kanadische Wissenschaftler sind der Ursache für die häufig auftretende Winterdepression ein Stück näher gekommen. Wie sie in einer Studie feststellten, führt Lichtmangel zu einem gesteigerten Serotonintransport in die Nervenzellen – und damit zu einem Mangel an verfügbarem Serotonin im synaptischen Spalt.

Dass ein Serotoninmangel Depressionen begünstigt, ist bekannt. Mithilfe der Positronen-Emissions-Tomografie untersuchten Wissenschaftler um Nicole Praschak-Rieder von der Universität Toronto nun bei 88 gesunden Probanden, wie es dazu kommen kann. Sie stellten fest, dass das Bindungspotenzial des Transporters, über den Serotonin aus dem synaptischen Spalt in die Neuronen gelangt, während der dunklen Jahreszeiten und auch an stark bewölkten Tagen erhöht war. Serotonin wurde in diesen Fällen verstärkt aus dem synaptischen Spalt abtransportiert und stand nicht mehr frei zur Verfügung. Wie Licht genau auf den Transporter wirkt, ist bislang jedoch noch unklar. ral

Quelle: Praschak-Rieder, N. et al.: Arch. General Psych. 65, 1072-1078 (2008)

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