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DAZ aktuell
Unternehmen erwarten erhebliche Zusatzbelastung
Viele Betriebskrankenkassen, die bisher günstige Sätze anbieten könnten, würden durch den einheitlichen Beitragssatz gezwungen, ihre Beiträge teils kräftig anzuheben, sagte Braun der "Berliner Zeitung" (Ausgabe vom 28. Juli). Damit würden sie zu den "Verlierern des Gesundheitsfonds". Dem Blatt zufolge beziffern sich die erwarteten Mehrkosten auf zwei Milliarden Euro. Noch ist allerdings nicht klar, wie hoch der einheitliche Beitragssatz im kommenden Jahr tatsächlich sein wird – 15,5 Prozent werden derzeit als untere Grenze gehandelt. Der Chef der Deutschen Angestellten Krankenkasse, Herbert Rebscher, erklärte vergangenes Wochenende: "15,5 plus X ist ein realistisches Szenario". Derzeit hat der durchschnittliche Beitragssatz der Kassen die 15-Prozent-Marke noch nicht durchbrochen.
Hundt für stärkere Steuerfinanzierung
Probleme mit dem Fonds und dem einheitlichen Beitragssatz hat auch der Arbeitgeberpräsident: "Es wäre gut, wenn sich die Regierung an den Koalitionsvertrag erinnern würde. Dort hat sie beschlossen, die Krankenkassenbeiträge stabil zu halten und möglichst sogar zu senken", sagte Hundt dem Handelsblatt (Ausgabe vom 28. Juli). Insbesondere dürfe es keine zusätzlichen Leistungsausweitungen in der Krankenversicherung geben – höhere Arzthonorare oder mehr Geld für Kliniken sind für ihn der falsche Weg. Richtig sei dagegen der Gedanke einer stärkeren Steuerfinanzierung in der Krankenversicherung.
Die Staatssekretärin im Bundesgesundheitsministerium, Marion Caspers-Merk (SPD), hatte den Fonds zuvor erneut verteidigt. Er verteile die Einnahmen zwischen den Krankenkassen gerechter als bisher und führe dazu, "dass sich die Kassen endlich um Kranke kümmern müssen", sagte sie den "Stuttgarter Nachrichten" (Ausgabe vom 26. Juli). So lohne es sich für die Kassen etwa künftig viel weniger, Werbekampagnen zu gestalten, um junge, gesunde Kunden zu bekommen. Den Vorwurf, der Fonds führe zu steigenden Kassenbeiträgen, wies Caspers-Merk zurück. "Die Menschen wissen, dass in einer älter werdenden Gesellschaft Gesundheit teurer wird – auch deshalb, weil der medizinische Fortschritt zu finanzieren ist". Diese Entwicklung sei aber "völlig unabhängig vom Instrument des Gesundheitsfonds".
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