Arzneimittel und Therapie

Neue Impfempfehlungen veröffentlicht

Die Ständige Impfkommission am Robert Koch-Institut (STIKO), hat ihre aktuellen Impfempfehlungen veröffentlicht. Die aktuellen Empfehlungen wurden diesmal nur geringfügig modifiziert: So wurden die Gebiete, für die eine FSME-Impfempfehlung gilt, an die neue FSME-Risikokarte des Robert Koch-Instituts angepasst, die im April 2008 veröffentlicht wurde. Außerdem wird für die Durchführung einer sogenannten Riegelungsimpfung gegen die Kinderlähmung zukünftig ein anderer Impfstoff-Typ empfohlen.

Eine solche Riegelungsimpfung ist für den Fall vorgesehen, wenn das Poliovirus in Deutschland eingeschleppt und hier auf eine zweite Person übertragen würde. Dann soll zukünftig eine inaktivierte Poliomyelitis-Vakzine verwendet werden. Ein solcher IPV-Impfstoff enthält abgetötete Viren. Im Gegensatz dazu sind im OPV-Impfstoff (orale Poliomyelitis-Vakzine) abgeschwächte Polioviren enthalten. Der OPV-Impfstoff wurde in Deutschland früher für die Schluckimpfung gegen die Kinderlähmung verwendet, er wird jetzt wegen des – wenn auch sehr geringen – Risikos einer Vakzine-assoziierten paralytischen Poliomyelitis nicht mehr empfohlen.

Robert Koch-Institut

Die Impfempfehlungen der STIKO sind im Internet abrufbar unter: www.rki.de > Infektionsschutz > Impfen

Impfstatus regelmäßig prüfen und auffrischen

Nach Einschätzung des Robert Koch-Instituts lassen Eltern ihre Kinder immer noch zu selten impfen. Jörg Hacker, Präsident des Robert Koch-Instituts, warnte, dass die Möglichkeiten für Schutzimpfungen noch nicht ausreichend genutzt werden. Impfungen gehören zu den wirksamsten und wichtigsten präventiven Maßnahmen, die eigene Gesundheit zu schützen. Große Bedeutung hat für das RKI daher die kürzlich verabschiedete "Strategie der Bundesregierung zur Förderung der Kindergesundheit". Darin sind auch Maßnahmen zur Steigerung der Durchimpfung bei Kindern und Jugendlichen vorgesehen. Als einen wichtigen Fortschritt schätzt das RKI die neue Kinderuntersuchung U7a zwischen dem 34. und 36. Lebensmonat ein. Damit gibt es zukünftig beim Übergang vom Kleinkind zum Kindergartenkind eine Bewertung des Impfstatus und eine Festlegung des nächsten Impftermins im Vorsorgeheft. Die Kindergesundheitsstudie des Robert Koch-Instituts (KiGGS) hatte gezeigt, dass viele Kinder nicht zeitgerecht geimpft sind. Zum Beispiel waren bei den Kindern im Alter von zwei Jahren nur knapp 60% zweimal gegen Masern geimpft, laut STIKO-Empfehlung sollte die Masernschutzimpfung mit zwei Dosen bei allen Kindern bis zum 23. Lebensmonat abgeschlossen sein.

 

Quelle

Epidemiologisches Bulletin Nr. 30 des Robert Koch-Institus vom 25. Juli 2008. 

 


ck

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