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Arzneimittel und Therapie
Odanacatib verlangsamt Knochenabbau
Knochenmetastasen sind eine häufige und schwerwiegende Komplikation bei Patientinnen mit Brustkrebs. Bei Krebserkrankungen, die in die Knochen metastasiert haben, beschleunigen die Tumorzellen den normalen Prozess des Knochenabbaus und -aufbaus, und dies führt zu weiterem Tumorwachstum und Knochenverlust.
Odanacatib könnte eine neue Behandlungsoption sein. Die Substanz ist ein hoch selektiver und wirksamer Hemmer des Kathepsin-K-Enzyms. Dieses Enzym spielt eine wichtige Rolle beim Abbau der Proteine im Knochen.
Phase-II-Studie mit 43 Patientinnen
In einer Phase-II-Studie reduzierte Odanacatib mehrere biochemische Marker für den Knochenumsatz bei Krebspatientinnen mit Knochenmetastasierung. Dies deutet darauf hin, dass Odanacatib die durch Metastasen beschleunigte Knochenzerstörung verlangsamen kann.
In die randomisierte, doppelblinde, multizentrische Studie der Phase II wurden 43 Frauen mit Brustkrebs und Knochenmetastasen aufgenommen, die entweder täglich 5 mg Odanacatib oral oder am Tag 1 intravenös 4 mg Zoledronsäure erhielten. Das durchschnittliche Alter der Frauen betrug 60 Jahre. Die primären Endpunkte der Studie waren der Marker der Knochenresorption N-Telopeptid im Urin und die Verträglichkeit.
Die Behandlung mit einmal täglich oral 5 mg Odanacatib (n=29) führte nach vier Wochen zu einer Senkung des N-Telopeptid-Werts im Urin um 77% im Vergleich zu den Ausgangswerten. Diese Ergebnisse waren bereits am siebten Tag, dem ersten Messzeitpunkt, feststellbar. Durch die Behandlung mit intravenöser Zoledronsäure 4 mg (n=14) wurde der Telopeptid-Wert um 73% gesenkt.
Zusätzlich reduzierten sich unter Odanacatib weitere Knochenumsatzmarker, darunter der Knochenresorptionsmarker Deoxypyridinolin im Urin und die knochenspezifische alkalische Phosphatase im Serum, ein Marker der Knochenbildung. Außerdem stieg das quervernetzte C-terminale Peptid im Serum, ein Marker der Kathepsin-K-Aktivität.
Zu den häufigsten unerwünschten klinischen Ereignissen in dieser Studie zählten Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen und Knochenschmerzen. Bei zwei Patientinnen in der Odanacatib-Behandlungsgruppe traten leichte unerwünschte Wirkungen an der Haut auf (Ausschlag und Juckreiz), die sich jeweils innerhalb einer Woche ohne Absetzen der Studienmedikation zurückbildeten. Die häufigste unerwünschte Veränderung von Laborparametern war in beiden Behandlungsgruppen eine reduzierte Lymphozytenzahl.
Auf der Grundlage der Ergebnisse werden nun größere Phase-III-Studien geplant, in der Odanacatib, 5 mg einmal täglich, bei Patienten mit Brust- oder Prostatakrebs untersucht werden soll. Eine Phase-III-Studie zur Untersuchung von Odanacatib für die Osteoporosebehandlung bei postmenopausalen Frauen läuft bereits ebenfalls.
Quelle
Presseinformation der Firma MSD, 8. Juli 2008.
hel
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