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Arzneimittel und Therapie
TNF-Inhibitoren unterKrebsverdacht
In dem Zeitraum von 1998 bis Ende April 2008 erhielt die FDA Kenntnis von 30 Kindern und jungen Erwachsenen, bei denen unter einer Therapie mit einem TNF-Inhibitor Krebserkrankungen aufgetreten sind. Die Betroffenen waren wegen einer juvenilen rheumatoiden Arthritis (juvenilen idiopathischen Arthritis), Morbus Crohn oder anderen Erkrankungen mit einem TNF-Inhibitor zusammen mit weiteren Immunsuppressiva wie Methotrexat, Azathioprin oder 6-Mercaptopurin behandelt worden. Sie waren zum Zeitpunkt des Behandlungsbeginns 18 Jahre und jünger. In der Hälfte der diagnostizierten Krebsfälle handelte es sich um Lymphome einschließlich Hodgkin- und Non-Hodgkin-Lymphome. Darüber hinaus wurden Leukämien, Melanome und solide Tumoren diagnostiziert. Da solche Krebserkrankungen auch unabhängig von einer TNF-Inhibitor-Therapie auftreten können, muss in Langzeitstudien geklärt werden, ob tatsächlich die Unterdrückung des Immunsystems und die Hemmung der TNF-Aktivität die Krebsentstehung begünstigen.
Zurzeit stehen in Deutschland drei TNF-alpha-Inhibitoren zur Verfügung: Infliximab (Remicade®), Etanercept (Enbrel®) und Adalimumab (Humira®). In den USA ist darüber hinaus noch Certolizumab (CimziaTM) im Handel, dessen Zulassung zur Behandlung der rheumatoiden Arthritis und des Morbus Crohn in der EU beantragt wurde. Für die Indikation Morbus Crohn liegt ein vorläufiges negatives Votum der EMEA vor. Das Zulassungsverfahren zur rheumatoiden Arthritis läuft noch. Von den drei verfügbaren TNF-alpha-Inhibitoren sind bei Kindern und Jugendlichen Infliximab zur Behandlung des Morbus Crohn und Etanercept zur Behandlung der juvenilen idiopathischen Rheumatitis zugelassen.
Quelle
FDA-Mitteilung 5. Juni 2008
du
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