Prisma

Das Gehirn ist ein Beziehungsorgan

Die Neurobiologie reduziert das Bewusstsein und Handeln von Menschen gerne auf Vorgänge in bestimmten Gehirnarealen. Die Schaltzentrale im Kopf ist aber keine isolierte Maschine, betonen Heidelberger Wissenschaftler.

Seine neurobiologischen Leistungen entwickelt das Gehirn erst im Austausch mit einem kulturellen Umfeld. Zwar lassen sich zahlreiche Hirnareale identifizieren, die für die Verarbeitung sozialer Ereignisse zuständig sind, doch reichen die vererbten Fähigkeiten der Nervenzellen zur Informationsverarbeitung allein nicht aus, sich im Umgang mit anderen Menschen zurecht zu finden. Am Beispiel der Spiegelneurone machen Wissenschaftler der Universitätsklinik Heidelberg deutlich, dass spezifische Hirnaktivitäten bei sozialen Kontakten nicht angeboren, sondern erlernt worden sind. Dem Gehirn wird dabei vor allem eine Mittlerrolle zwischen Innen-und Außenwelt zugerechnet. So reagieren Spiegelneurone nicht nur, wenn ein Mensch Handlungen ausführt, sondern auch, wenn er die gleichen Handlungen bei anderen Menschen wahrnimmt.


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Quelle: Pressemitteilung des Universitätsklinikums Heidelberg, Nr. 80, Mai 2008

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