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Umsatz gestiegen, Ergebnis rückläufig

STUTTGART (ral). Der Pharmagroßhändler Andreae-Noris Zahn AG (Anzag) konnte in der ersten Hälfte des Geschäftsjahres 2008 zwar seinen Umsatz um 7,8% auf 1,9 Mrd. Euro steigern – das Ergebnis vor Steuern ging jedoch von 13,4 Mio. Euro auf 2,8 Mio. Euro zurück. Anzag macht hierfür im die starke Zunahme des Direktvertriebs durch die Industrie sowie den unverändert scharfen Wettbewerb im pharmazeutischen Großhandel verantwortlich.

Wie Anzag am 14. April in Frankfurt mitteilte, war nach einem rückläufigen Wachstum in den vergangenen Jahren in den ersten sechs Monaten des Anzag-Geschäftsjahres 2008 erstmals wieder eine Markterholung erkennbar. Der Arzneimittelumsatz zu Herstellerabgabepreisen stieg um 8,9%, die Zahl der verkauften Packungen nahm um 5,5% zu. Allerdings wuchs der Großhandels-Markt aufgrund der weiter zunehmenden Direktbelieferung (Anteil mittlerweile bei 16,7% des Gesamtmarkts) mit 6,9% langsamer als der Apothekenmarkt. Vor allem hochpreisige, patentgeschützte Arzneimittel mit für den Großhandel attraktiven Margen lieferten die Hersteller verstärkt direkt in die Apotheken.

Scharfer Konditionenwettbewerb

Die Anzag-Umsatzerlöse stiegen um 140 Mio. Euro auf 1924,8 Mio. Euro. Der scharfe Konditionenwettbewerb führte laut dem Unternehmen zu einer Verringerung der Rohertragsmarge um 0,2 Prozentpunkte auf 5,8%. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) fiel um 45,5% auf 11,8 Mio. Euro. Dabei war auch der Beitrag der ausländischen Tochtergesellschaften aufgrund von Währungseinflüssen mit minus 0,8 Mio. Euro leicht negativ. Der Konzernjahresüberschuss nach Steuern lag bei 1,8 Mio. Euro.

Optimierungen im Fokus

Nach Einschätzung der Anzag wird der Ertragsdruck im deutschen Pharmagroßhandel weiter anhalten: Die aktuellen Regelungen begünstigen den Direktvertrieb durch die Hersteller, sinkende Arzneimittelpreise in wesentlichen Sortimentsbereichen wirken sich unmittelbar auf die Erträge des Großhandels aus. Der Konditionenwettbewerb zwischen den Großhändlern ist unverändert scharf. In den Auslandsmärkten erwartet die Anzag eine weiterhin positive Geschäftsentwicklung, das Ergebnis unterliegt hier allerdings Währungseinflüssen. "Die Marktentwicklung in Deutschland ist weiterhin unbefriedigend. Das ursprünglich gesetzte Ziel, ein stabiles operatives Ergebnis zu erreichen, wird voraussichtlich nicht zu halten sein", so Dr. Thomas Trümper, Vorstandsvorsitzender der Anzag. "Zur Stabilisierung der Ertragssituation wird die Anzag ihre Systeme auch in Zukunft konsequent nach Effizienzreserven untersuchen und so die hohe Produktivität ihrer Niederlassungen steigern."

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