Arzneimittel und Therapie

Teriparatid bei Glucocorticoidinduzierter Osteoporose

Die Europäische Kommission hat die Zulassung für Teriparatid, (Parathormon-Fragment rhPTH [1-34], Forsteo®) auf die Behandlung der mit einer systemischen Langzeit-Glucocorticoidtherapie assoziierten Osteoporose bei Frauen und Männern mit einem hohen Frakturrisiko erweitert, wie die Lilly Deutschland GmbH mitteilte. Teriparatid stimuliert die Knochenneubildung, indem es die Anzahl und Aktivität der Osteoblasten erhöht.

Das Parathormon-Fragment rhPTH wurde 2003 für die Behandlung der manifesten postmenopausalen Osteoporose und 2007 für die Behandlung der Osteoporose bei postmenopausalen Frauen und bei Männern mit einem hohen Frakturrisiko zugelassen.

Glucocorticoidtherapie oft Ursache einer Osteoporose

Eine Behandlung mit Glucocorticoiden führt oft zu einem Verlust an Knochensubstanz und ist mit einem erhöhten Frakturrisiko assoziiert. Glucocorticoide induzieren eine verstärkte Apoptose von Osteoblasten und Osteozyten. Darüber hinaus hemmen Glucocorticoide die Aktivität der Osteoblasten. Eine längerfristige Glucocorticoidtherapie ist die häufigste Ursache einer sekundären Osteoporose, die mit einem deutlich erhöhten Frakturrisiko assoziiert ist. Bis zu 50% der Patienten unter einer Langzeit-Glucocorticoidtherapie erleiden im Laufe ihres Lebens eine osteoporotische Fraktur.

Stärkere Zunahme der Knochenmineraldichte

Grundlage für die Zulassung zur Behandlung der Glucocorticoid-induzierten Osteoporose ist eine doppelblind randomisiert durchgeführte direkte Vergleichsstudie mit Teriparatid und Alendronat, in die 428 Patienten (277 postmenopausale Frauen, 67 prämenopausale Frauen und 83 Männer) mit Glucocorticoidinduzierter Osteoporose eingeschlossen waren. Diese erhielten über einen Zeitraum von 18 Monaten entweder täglich subkutan 20 µg Teriparatid sowie orales Placebo oder eine tägliche Placeboinjektion sowie einmal täglich oral Alendronat 10 mg. Alle Patienten wurden mit einer Basistherapie in Form von Calcium (1000 mg/Tag) und Vitamin D3 (800 I E/Tag) versorgt. Im Rahmen der direkten Vergleichsstudie mit Teriparatid und Alendronat konnte bereits nach sechs Monaten ein signifikant höherer Anstieg der Knochenmineraldichte an der Lendenwirbelsäule unter Teriparatid als unter Alendronat nachgewiesen werden. Nach 18 Monaten Therapie war die Knochenmineraldichte an der Lendenwirbelsäule unter Teriparatid mit +7% im Vergleich zum Ausgangswert signifikant höher als unter Alendronat (+ 4%) angestiegen.

 

Quelle

Pressemitteilung der Lilly Deutschland GmbH vom 8. April 2008. 

 


ck

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