Celesio-Zwischenlagebericht

Die Celesio-Tochter Gehe musste in den ersten neun Monaten 2007 einen Umsatzrückgang um 1,7 Prozent hinnehmen. Einige deutsche Großhandelskunden hätten als Reaktion auf den Kauf von DocMorris ihre "Umsätze verlagert", hieß es seitens des Konzerns. Veranlasst worden sei dies auch durch "Kampagnen deutscher Apothekerverbände". Der Vorstand gehe aber davon aus, dass der Celesio-Großhandel die Marktposition, die er vor dem Erwerb von DocMorris in Deutschland hatte, wieder erreichen wird.

Nur im britischen Großhandelsgeschäft sanken die Umsätze mit -4,8 Prozent noch stärker als in Deutschland. Hier stellte ein Pharmahersteller im März sein Distributionssystem auf Direktvertrieb um und liefert nur noch über einen einzigen Logistikpartner an Apotheken. Dafür konnte Celesio mit seinen fast 1667 Apotheken in Großbritannien punkten – allein sie brachten einen Umsatz von 1,8 Mrd. Euro ein. Aber auch die anderen europäischen Apotheken florieren – etwa in Norwegen und Irland. Der Kauf von DocMorris hat sich ebenfalls positiv auf den Gesamtumsatz ausgewirkt: 190 Mio. Euro Umsatz brachten die holländischen Apotheken Celesio ein – ein Plus von 72,4 Prozent. Belastet wurde das Celesio-Wachstum hingegen durch die im Sommer erfolgte Absenkung von Arzneimittelerstattungspreisen in Großbritannien. Auch in Portugal und Irland wurden die Preise für Arzneimittel herabgesetzt. In Deutschland habe die zum 1. April 2007 in Kraft getretene Gesundheitsreform zu einer Verschärfung des Rabattwettbewerbs und zu höherem Aufwand für die Großhändler geführt, hieß es bei Celesio.

Vor Steuern verdiente der Konzern in den ersten neun Monaten mit 452 Mio. Euro 2 Prozent mehr als vor Jahresfrist. Im laufenden Jahr erwartet der Vorstand, dass das Ergebnis vor Steuern zum 21. Mal in Folge im Vergleich zum Vorjahr steigen wird.