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Aus Kammern und Verbänden
Apothekerkammer Schleswig-Holstein
Immer wieder: Zielpreise statt Rabattverträge
Am 12. September veranstaltete die Apothekerkammer Schleswig-Holstein in Kiel erstmals einen politischen Sommerabend zum Gedankenaustausch mit Politikern, Medienvertretern und Partnern im Gesundheitswesen. Das beherrschende Thema des Abends waren – wie derzeit bei den meisten Apothekerveranstaltungen – die Rabattverträge und Zielpreisvereinbarungen als praktikable Alternative.
Kammerpräsident Holger Iven machte bei der Begrüßung seine Sorge über den fehlenden Kontakt der schleswig-holsteinischen Gesundheitsministerin Dr. Gitta Trauernicht zur Apothekerkammer deutlich. Es gebe viel zu besprechen, aber diesbezügliche Angebote würden von der Ministerin nicht gewünscht oder nicht wahrgenommen. Es stoße auf völliges Unverständnis der Kammer, dass sich die Ministerin für die Abschaffung des Fremdbesitzverbotes einsetze und die Apothekerkammer dazu nicht anhöre. Sie lasse mit DocMorris eine nicht relevante Gruppe zu Wort kommen, suche aber nicht den Kontakt zur zuständigen Körperschaft des öffentlichen Rechts. Iven appellierte an die Ministerin, auf den Sachverstand der Kammer zu bauen.
Darüber hinaus erläuterte Iven die Sorgen der Apotheker über die Auswirkungen der Rabattverträge auf die Arzneimittelversorgung der Bevölkerung, insbesondere der alten Menschen. Die Zahl der Krankenhauseinweisungen durch Medikationsfehler würde bereits steigen. In Apotheken bleibe wegen des bürokratischen Aufwands immer weniger Zeit für die pharmazeutische Beratung. So würden sich die Rabattverträge im Sinne der Patientenorientierung als grober Fehler des GKV-WSG erweisen. Iven appellierte daher an alle Beteiligten, erneut über Zielpreisvereinbarungen zu diskutieren, die eine weniger bürokratische Alternative darstellen und auch zu Einsparungen bei den Krankenkassen führen würden.
Dr. Peter Froese, Vorsitzender des Apothekerverbandes Schleswig-Holstein, erläuterte, dass sich solche Zielpreise an der Marktsituation orientieren und aufgrund der vorliegenden Berechnungen eine Versorgung zu günstigen Preisen ermöglichen würden. Er lud die Vertragspartner zu Gesprächen über die Lösung der bestehenden Probleme ein.
tmb
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