Orientierungsvermögen

Als Teststrecke für ihre Studie wählten amerikanische Wissenschaftler einen großen Wochenmarkt aus und schickten 86 Probanden unterschiedlichen Geschlechts an sechs Verkaufsstände. Nach vorgegebener Reihenfolge durften die Teilnehmer an jedem Stand ein bestimmtes pflanzliches Produkt probieren und begutachten. Anschließend sollten sie von der Mitte der Markthalle aus angeben, wo sie die jeweils getesteten Lebensmittel wieder finden würden. Die Frauen in der Studiengruppe schnitten beim Orten der Waren deutlich besser ab als ihre männlichen Mitstreiter. Sie konnten sich genauer an die Stände erinnern, an denen bestimmte Lebensmittel bereit lagen. Obwohl in früheren Untersuchungen zur räumlichen Orientierung die Männer stets überlegen waren, zeigt sich hinsichtlich der Auffindung von Essbarem ein gegenteiliger Effekt. Die Wissenschaftler vermuten darin evolutionsbedingte Hintergründe. Während der Mann vor tausenden von Jahren in der Lage sein musste, einem Tier über längere Strecken zu folgen und mit der Beute auch wieder den Weg zurück zu finden, war es für die Frau wichtig, sich den Standort essbarer Beeren oder Sträucher zu merken. war