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Prisma
Trisomie 21
Pentylentetrazol soll die Gehirnleistung steigern
17 Probanden sahen sich im Verlauf einer Studie tonlose Videoaufnahmen von drei Sängerinnen an, wobei jede ein anderes Tonintervall darbot. Den Teilnehmern war es dabei möglich, nur durch Betrachtung der Kopf-, Augenbrauen- und Lippenbewegung die Abstände zwischen den gesungenen Tönen auf einer Skala richtig anzugeben. Weshalb diese Information den Sängern ins Gesicht geschrieben steht, wird noch diskutiert. Einerseits besteht die Vermutung, dass durch den Gesichtsausdruck mehr oder weniger bewusst ein Sprung in der Tonhöhe besonders betont werden soll, um die Aufmerksamkeit der Zuhörer zu wecken. Andererseits können auch physikalische Aspekte eine Rolle spielen. So sind für einen Übergang von tiefen zu hohen Tönen bestimmte Muskelpartien des Stimmapparates stärker gefordert als beim Tonwechsel auf gleicher Ebene. war
Quelle: Thompson, W. F.; Russo, F.: Psychol. Sci. 18, 9 (2007).Eigentlich wollte das Team um Lidia Morawka von der Universität Queensland den Einfluss der Luftverschmutzung auf das Raumklima in Büros untersuchen. Sie erwarteten, dass die Luft in geschlossenen Räumen deutlich besser als bei geöffneten Fenstern sein würde. Während der Arbeitszeiten war aber das Gegenteil der Fall. Als Ursache für die schlechten Luftwerte in den Büros identifizierten die Forscher Bürodrucker und untersuchten in der Folge deren Partikelausstoß. Abhängig vom Gerätetyp fanden sie Emissionsmengen, die denen eines durchschnittlichen Rauchers entsprachen. Woher genau die Partikel stammen, ist noch nicht untersucht. Es scheint jedoch so zu sein, dass die Toner dafür verantwortlich zeichnen. ral
Quelle: Morawska, L. et al.: Environm. Sci. Technol., Online-Vorabpublikation, DOI: 10.1021/es063049z138 eineiige und 56 zweieiige Zwillingspaare nahmen an einem Test teil, bei dem die persönliche Begabung zum gleichzeitigen Hören und Unterscheiden zweier ungleicher Wörter untersucht wurde. Über Kopfhörer wurden den Probanden in jedes Ohr zeitgleich zwei Stimmen mit unterschiedlichen Aussagen vorgespielt. Anschließend sollten die Teilnehmer das Gesagte wiedergeben. Im Ergebnis stimmten die Begabungen der eineiigen Paare zum großen Teil überein, während zweieiige Zwillinge abweichend voneinander die Wortfragmente mehr oder weniger gut auseinander halten konnten. Offensichtlich übt die Vererbung auf eine individuelle Wahrnehmung mehr Einfluss aus als Umweltfaktoren, schließen die Studienautoren daraus. war
Quelle: Morell, R. et al.: Human Genetics, Online-Vorabveröffentlichung, DOI: 10.1007/s00439-007-03845Schätzungsweise zwei Prozent der Patienten nach einer Nierentransplantation entwickeln im Verlauf von zehn Jahren das Non-Hodgkin-Lymphom (NHL). Der als Auslöser vermutete Eppstein-Barr-Virus wird in diesen Fällen wahrscheinlich mit dem Spenderorgan auf den Empfänger übertragen. Der bei gesunden Menschen kontrollierbare Erreger lässt sich nach Transplantationen aufgrund des unterdrückten Immunsystems nicht immer in Schach halten. Mit ihrer Studie untersuchten Heidelberger Wissenschaftler die Wirkung eines prophylaktisch verabreichten Antikörpers auf den aus der gleichen Familie stammenden Cytomegalie-Virus. Cytomegalie ist vor allem für Schwangere und Menschen mit geschwächtem Immunsystem gefährlich, da lymphozytäre Entzündungen mit Riesenzellbildung in Kern und Zytoplasma entstehen können, die ihrerseits bakterielle Infektionen nach sich ziehen und gegebenenfalls tödlich enden. Mit so genannten "Antivirals" wie Acyclovir und Gancyclovir, oder dem Einsatz spezifischer Antikörper lässt sich die Erkrankung kontrollieren. Bei der Auswertung von mehr als 44.000 Nieren-Empfängerdaten kamen die Wissenschaftler zu dem Ergebnis, dass hinsichtlich eines NHL antivirale Medikamente keine Wirkung zeigten. Anders bei der Gabe von Antikörperpräparaten – hier traten bei mehr als 2000 Patienten innerhalb des ersten Jahres nach der Transplantation keine Lymphome auf. Danach nehme die Wirksamkeit der Antikörper jedoch ab, so die Forscher, weshalb eine erneute Verabreichung nach zwölf Monaten sinnvoll wäre. war
Quelle: Pressemitteilung des Universitätsklinikums Heidelberg, Nr. 127 vom 10.7.2007Im Regelfall ist jede Zelle mit einem doppelten Chromosomensatz ausgestattet. Bei Menschen mit Down-Syndrom findet sich das Chromosom 21 in jeder Zelle drei- statt zweimal. Charakteristisch für diese Form der Chromosomenstörung sind körperliche Auffälligkeiten wie schräg stehende Lidachsen und breite Hände mit kurzen Fingern sowie eine variable Intelligenzminderung. Zusätzlich zeigen sich gehäuft Fehlbildungen innerer Organe, z. B. Herzfehler, Seh- und Hörstörungen oder Leukämie. Die beeinträchtigten geistigen Fähigkeiten lassen sich unter anderem auf ein Ungleichgewicht zwischen Anregung und Hemmung von Nervenzellen im Gehirn zurückführen. Beteiligt an diesen Vorgängen ist der Neurotransmitter GABA. An ihm setzten Standford-Wissenschaftler an, indem sie Mäusen den GABA-Rezeptorantagonisten Pentylentetrazol verabreichten. Die auch in der Epilepsieforschung verwendete Substanz soll durch ihre hemmende Wirkung auf den Neurotransmitter das gestörte Gleichgewicht regulieren. Im Versuch erhielten die Tiere täglich eine Dosis Pentylentetrazol und wurden Gedächtnistests unterzogen. Dabei schnitten jene Mäuse mit dem GABA-Antagonisten im Blut deutlich besser ab als ihre unbehandelten Artgenossen. Die Forscher hoffen, mit dem Wirkstoff die Leistungsfähigkeit des Gehirns zur Informationsverarbeitung zu steigern. Geplant sind erste klinische Studien. war
Quelle: F. Fernandez et al.:Nature Neuroscience, Online-Vorabpublikation, DOI: 10.1038/nn1860
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