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- DAZ 32/2007
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Arzneimittel und Therapie
Multiples Myelom
Proteasom-Inhibitor noch besser in der Kombination
Seit wenigen Jahren steht der Proteasom-Inhibitor Bortezomib (Velcade®) für die Monotherapie des rezidivierten multiplen Myeloms zur Verfügung. Auf dem Prüfstand stehen nun Kombinationsregimes, von denen die Patienten noch mehr profitieren.
Die Zulassungsstudie SUMMIT (Study of Uncontrolled Multiple Myeloma managed with proteasome Inhibition Therapy) und, kurz darauf, die Daten der APEX-Studie hatten gezeigt, dass sich mit dem völlig neuartigen Wirkprinzip der Proteasom-Inhibition die Krankheitsprogression bei vortherapierten Patienten mit multiplem Myelom verlangsamen, aufhalten oder zurückbilden kann. Zur Erinnerung: Die APEX (Assessment of Proteasome-Inhibition for Extending Remissions)-Studie verglich die Bortezomib-Monotherapie mit hochdosiertem Dexamethason, der bisherigen Standardtherapie, bei 669 Patienten mit ein bis drei Vortherapien. Dabei zeigte sich ein signifikanter Überlebensvorteil für Patienten, die mit Bortezomib behandelt wurden. Die Zeit bis zur Progression der Erkrankung verlängerte sich um 78% von 3,5 Monate auf 6,2 Monate. Besonders eindrucksvoll waren die Ein-Jahres-Überlebensraten mit 80% gegenüber 66%. Eine aktualisierte Analyse von APEX nach einer durchschnittlichen Beobachtungszeit von 22 Monaten ergab einen signifikanten Überlebensvorteil von sechs Monaten (29,8 Monate versus 23,7 Monate). Wichtig für einen Therapieerfolg ist eine ausreichend lange Therapiedauer, betonte Dr. Martin Kropff von der Myelomambulanz der Universitätsklinik Münster. Immerhin 29% der Responder benötigen mindestens vier Zyklen, 7% mindestens sechs Zyklen, manche bis zu acht. Es wird daher empfohlen, Patienten, die noch keine komplette Remission erreicht haben, bis zu acht Zyklen mit Bortezomib zu behandeln. Wird eine komplette Remission erreicht, schlägt sich dies auch in einer längeren Dauer der Progressionsfreiheit nieder. Und: Die Ansprechrate ist besser, wenn Bortezomib früh eingesetzt wird.
Auf dem Prüfstand stehen nun Kombinationstherapien. Als "erfolgversprechend" bezeichnete Kropff die Kombination mit Dexamethason und niedrig dosiertem Cyclophosphamid. In der DSMM-VI-Studie konnte damit bei über 80% der Patienten mit rezidiviertem multiplem Myelom eine komplette oder partielle Remission erreicht werden. Das mediane ereignisfreie Überleben lag bei zwölf Monaten. Die Deutsche Studiengruppe Multiples Myelom (DSMM) untersucht nun in der Xia-c-Studie, ob dieses Regime initial vor einer Stammzelltransplantation Vorteile bringen könnte. Für die Kombination von Bortezomib mit pegyliertem liposomalem Doxorubicin zeigten die Interimsergebnisse einer Phase-II-Untersuchung bei rezidivierten/refraktären Patienten eine höhere Ansprechrate als unter der Monotherapie (48% versus 43%). Vor allem aber die signifikante Verlängerung der progressionsfreien Zeit sprechen für die Kombination (9,3 Monate versus 6,5 Monate).
Für jedes Alter
Das Durchschnittsalter von Patienten, die an einem multiplen Myelom erkranken, liegt bei 64 Jahren. Entsprechend muss eine Therapie auch bei älteren Patienten wirksam sein. Eine Subgruppenanalyse der APEX-Studie zeigte, dass Bortezomib bei jüngeren und älteren Patienten gleichermaßen von Nutzen ist, ebenso wie bei Patienten mit anderen hohen Risiken, etwa nach mehr als einer Vortherapie oder erhöhten beta-2-Mikroglobulin-Spiegeln. Eine prospektive, nicht-interventionelle Studie bei 14 niedergelassenen Hämatologen mit 50 Patienten untersuchte Bortezomib "in der freien Wildbahn", so Prof. Dr. Wolfgang Knauf von einer onkologischen Gemeinschaftspraxis in Frankfurt. Einziges Einschlusskriterium waren mindestens zwei Vortherapien. Auch hier gab es keinen Unterschied in der Response bei den über und unter Siebzigjährigen.
QuellePressekonferenz "Velcade® Update 2007 – Neueste Ergebnisse aus Klinik & Praxis", Düsseldorf, 22. Mai 2007, veranstaltet von der Ortho Biotech Division of Janssen-Cilag GmbH, Neuss.Apothekerin Dr. Beate Fessler
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