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Tuberkulose-Gefahr in Europa wächst
DEN HAAG (ks). Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat vor einer zunehmenden Ausbreitung der Tuberkulose in Europa gewarnt. Allein im Jahr 2005 wurden in den Ländern der WHO-Euro-Region 455.000 Tuberkulose-Neuinfektionen gemeldet; 66.000 Menschen starben an der Erkrankung. Am 6. Juli trafen sich in Den Haag Experten aus der WHO-Euro-Region und Vertreter der Europäischen Kommission, um sich auf eine regionale Deklaration zur Tuberkulosebekämpfung zu verständigen.
Die Deklaration soll die Menschen in der WHO-Euro-Region und die Gesundheitsminister für den Ernst der Lage sensibilisieren. "Es ist dringend erforderlich, dass die europäischen Staaten gemeinsam den Kampf gegen Tuberkulose verstärken. Wir müssen dafür sorgen, dass die
Forschung vorangetrieben und die Behandlung der Tuberkuloseerkrankten nach den Grundsätzen der WHO durchgeführt wird", erklärte Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt. Sie rief alle Länder dazu auf, sich an die vereinbarten Milleniumsziele zu halten und dafür zu sorgen, dass die Zahl der Neuinfektionen und der durch Tuberkulose verursachten Todesfälle minimiert wird.
Nach WHO-Angaben sind in den Mittel- und Osteuropäischen Staaten wie auch innerhalb der Gemeinschaft unabhängiger Staaten (GUS) die Fälle multiresistenter Tuberkuloseerkrankungen weltweit am höchsten. Sieben Prozent aller Behandlungen schlagen in diesen Regionen fehl – dies sei weltweit die höchste Rate. Dr. Risards Zaleskis, Tuberkuloseberater der WHO Euro-Region in Kopenhagen, warnte: "Im östlichen Europa verbreiten sich multiresistente Erregerstämme immer weiter. Wenn wir das Problem vor Ort nicht in den Griff bekommen, wird bald auch das westliche Europa sehr viel stärker betroffen sein."
Die nun vorbereitete Deklaration soll auf dem Ministerforum "Gemeinsam gegen Tuberkulose" am 22. Oktober in Berlin von den europäischen Gesundheitsministern unterzeichnet werden.
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