HIV und Aids in Deutschland
Insgesamt hat die Zahl der erfassten neu diagnostizierten HIV-Infektionen zwischen 2001 (1443) und 2006 um 81% zugenommen. Es kann davon ausgegangen werden, dass zumindest ein Teil des Anstiegs der HIV-Neudiagnosen in den letzten Jahren auf einer verbesserten Erkennung von HIV-Infektionen beruht. Nach Einschätzung des RKI dürfte der tatsächliche Anstieg der HIV-Erstdiagnosen zwischen 2001 und 2006 bei etwa 40% liegen. Im vergangenen Jahr wurden darüber hinaus insgesamt 620 neue Aidserkrankungen gemeldet. Damit steigt die Gesamtzahl der registrierten Personen mit dem Vollbild Aids in Deutschland seit Beginn der Epidemie auf insgesamt 24.908.
Der Halbjahresbericht stellt unter anderem die Entwicklung der HIV-Infektionen, der Infektionswege, der Altersverteilung und der regionalen Verteilung dar. Bei den neu diagnostizierten HIV-Infektionen waren Homosexuelle mit 61% erneut am stärksten betroffen. Erstmals seit 2001 stellen im Jahr 2006 Personen, die ihre HIV-Infektion durch heterosexuelle Kontakte erworben haben und nicht aus Hochprävalenzländern stammen, mit 17% die zweitgrößte Betroffenengruppe dar und verdrängen damit Personen, die aus Ländern mit einer hohen HIV-Prävalenz in der allgemeinen Bevölkerung stammen, mit 14% auf den dritten Platz bei den HIV-Neudiagnosen. Es ist anzunehmen, dass der überwiegende Teil dieser Personen sich bereits in ihren Herkunftsländern infiziert hat. Über Drogengebrauch infizierten sich 7%.
Ergänzend zum Bericht können HIV-Meldedaten für Bundesländer, Regierungsbezirke und alle Großstädte mit mehr als 100.000 Einwohnern nach verschiedenen selbst auswählbaren Kriterien inklusive des Infektionsrisikos im Internet auf den Seiten
www3.rki.de/SurvStat abgefragt werden. Aufzurufen sind die Daten unter der Meldekategorie: Nichtnamentlich direkt an das RKI.
ck
HIV-Infektionen und AIDS-Erkrankungen in Deutschland. Aktuelle epidemiologische Daten (Stand vom 01. März 2007) Epidemiologisches Bulletin des Robert Koch-Instituts, Sonderausgabe A/2007 vom 29. Mai 2007.
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