- DAZ.online
- DAZ / AZ
- DAZ 23/2007
- Gesundheitsreform
DAZ aktuell
Gesundheitsreform
BMG wirbt für Rückkehr in die Krankenversicherung
BERLIN (ks). Seit dem 1. April muss in Deutschland jeder krankenversichert sein – so sieht es die Gesundheitsreform vor. Doch bislang führt die Regelung zu keinem Ansturm auf die Kassen. Nach einer Umfrage der "Bild" sollen bislang erst rund 15.000 Nichtversicherte in die GKV zurückgekehrt sein. Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) verwehrt sich jedoch gegen Behauptungen, dies hätten die Kassen auch ohne Eingreifen des Gesetzgebers geschafft. BMG-Sprecher Klaus Vater räumte aber ein, dass mehr für die Rückkehrmöglichkeit geworben werden müsse.
Schätzungsweise 300.000 Nichtversicherte gibt es in Deutschland. Die SPD hat daher in den langen Verhandlungen zum GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetz dafür gestritten, eine Versicherungspflicht einzuführen – schlussendlich erfolgreich. Doch die neue Regelung kommt noch nicht recht ins Rollen. Vater sprach am 4. Juni von einer "Anlaufphase". Zudem müsse man bedenken, dass durch den derzeitigen Aufschwung viele Tausend Menschen, die bisher nicht versichert waren, wieder automatisch in die GKV zurückkehren. Nicht zuletzt sei zu berücksichtigen dass die privaten Krankenversicherungen erst ab dem 1. Januar 2009 Rückkehrer aufnehmen müssen.
Vater verwies auf junge Auszubildende, die von ihren geringen Einkommen selbstverständlich ihre GKV-Beiträge zahlten. "Diese Einstellung, sich vom eigenen Geld selbst zu versichern, sollte man auch von denen erwarten, die die Chance haben, wieder in die Krankenversicherung zurückzukehren", so der Sprecher.
Mehr Werbung soll helfen
Er könne nur jedem raten, den Weg zur früheren Kasse zu gehen und sich wieder versichern zu lassen. Vater: "Wer krank wird, eine schwierige Krankheit bekommt oder operiert werden muss, kann das in den seltensten Fällen aus seinen eigenen Möglichkeiten bestreiten und ist darauf angewiesen, dass es eine Solidargemeinschaft gibt". Es müsse daher noch viel mehr dafür geworben werden dass möglichst viele Menschen die Chance zur Rückkehr in ihre Kasse wahrnehmen.
0 Kommentare
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.