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Asthma-Therapie

IQWiG sieht keinen Vorteil in Fixkombinationen

KÖLN (iqwig/ks). Patienten mit Asthma bronchiale sind mit Fixkombinationen aus Kortikosteroiden und lang wirksamen Beta-2-Rezeptoragonisten nicht besser behandelt als mit der Einzelgabe dieser Wirkstoffe. Werden die gleichen Inhalationsgeräte verwendet, schneiden beide Darreichungsformen nach aktueller Studienlage vielmehr ähnlich ab. Zu diesem Ergebnis kommt der Abschlussbericht, den das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) am 5. Juni veröffentlicht hat.

Für ihren Bericht verglichen die Kölner Wissenschaftler Fixkombinationen aus Budesonid und Formoterol (Handelsname: Symbicort) und aus Fluticason und Salmeterol (Handelsnamen: Viani und Atmadisc) mit der jeweils getrennten Inhalation der gleichen Wirkstoffe. Zudem wogen sie die verschiedenen Fixkombinationen gegeneinander ab. Sie fanden dabei aber keine Hinweise auf eine Überlegenheit eines dieser Kombinationspräparate. Die inzwischen ebenfalls auf dem Markt befindliche Fixkombinationen der Wirkstoffe Beclometasondipropionat und Formoterol (Handelsnamen: Foster, Inuvair) wurde nicht untersucht, weil diese in Deutschland noch nicht zugelassen waren als das IQWiG mit seiner Bewertung begann. Dies gilt auch für den Einsatz der Fixkombination von Budesonid und Formoterol (Symbicort) in der sogenannten Bedarfstherapie. Beide Neuerungen werden deshalb in einem Folgeprojekt bewertet.

In ihren Bericht haben die IQWiG-Mitarbeiter elf Studien einbezogen. Insgesamt stufen sie die Anzahl und die Qualität der verfügbaren Studien als hinreichend ein, um verlässliche Aussagen für Jugendliche und Erwachsene zu treffen. Anders sieht die Situation bei Kindern aus. Hier lag dem IQWiG nur eine Studie zu Viani vor. Auch Studien zur Therapietreue vermissten die Wissenschaftler. Sie konnten daher keine Bestätigung für die Annahme finden, dass Fixkombinationen die Therapietreue (Adhärenz) der Patienten verbessern.

Wichtiger als die Fixkombination ist die Art des verwendeten Inhalationsgeräts, so das IQWiG.
Foto: Boehringer Ingelheim Pharma GmbH

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