Prisma

Die Silhouette verrät das Alter

Mithilfe von Tricks ist es Menschen möglich, sich optisch zu verjüngen. Betrachtet man jedoch lediglich die Schattenbilder von Männern und Frauen, lassen sich aus den Gesichtssilhouetten ziemlich genaue Schlüsse zu Geschlecht und realem Alter ziehen.

Psychologen von der Stanford-Universität untersuchten in einer Studie die Wahrnehmung von als Schattenriss abgebildeten Gesichtern. Dazu legten sie 260 Teilnehmern Gesichtssilhouetten von Menschen vor, wobei deren Profile mit kahlem Kopf zu sehen waren. Die Probanden sollten Geschlecht, Alter und äußerliche Anmut der betrachteten Personen beurteilen. Wie sich herausstellte, ließen sich Gesichter von Männern eindeutiger identifizieren als die der Frauen. In mehr als vier von fünf Abbildungen konnte ein männliches Konterfei treffsicher erkannt werden. Bei den Frauengesichtern lag die richtige Zuordnung eher im Bereich der Zufallswahrscheinlichkeit. Die Wissenschaftler vermuten, dass Männer über prägnantere Gesichtszüge verfügen und diese auch in Schattenbildern deutlich werden. In fast sieben von zehn Fällen konnte zudem das Alter mit einer Genauigkeit von zehn Jahren geschätzt werden. war

Quelle: Davidenko, N.: J. Vision 7 (4), 1-17 (2007).

Sphingomyelinase im Fokus der Herzinsuffizienz

Wissenschaftler aus Jena haben gemeinsam mit Kollegen aus London und Berlin einen neuen Signalweg identifiziert, der eine Verbindung zwischen der Herzinsuffizienz und systemischen Entzündungsreaktionen herstellen könnte.

Die Forscher konnten zeigen, dass ein Enzym, das normalerweise innerhalb der Zelle gebunden ist, in Abhängigkeit vom Schweregrad der Herzinsuffizienz auch zunehmend im Blut der Patienten nachweisbar ist. "Es handelt sich dabei um die sogenannte saure Sphingomyelinase", erklärt Dr. Ralf Claus, Jena. Dieses Enzym setzt bei Kontakt mit der Zellmembran Botenstoffe frei, die bereits in sehr geringen Konzentrationen Zellfunktionen umfassend beeinflussen. "Unsere Daten legen nahe, dass der Sphingomyelinstoffwechsel bei entzündlichen Erkrankungen eine essenzielle Rolle spielt, und nicht nur bei schweren Infektionen von großer Bedeutung ist", interpretiert Claus die aktuellen Erkenntnisse. Ob und wie sich diese Erkenntnisse in konkrete Therapien umsetzen lassen, müsse aber jetzt erst noch durch weitere Untersuchungen geklärt werden. ral

Quelle: Pressemitteilung der Friedrich-Schiller-Universität Jena vom 10.4.2007

CCR7 macht Lymphozyten Beine

Signale eines bestimmten Antennenmoleküls, des Chemokinrezeptors CCR7, bringen T-Lymphozyten Geschwindigkeit bei. Wie Wissenschaftler aus Hannover schreiben, ist dies von zentraler Bedeutung für das Funktionieren des Immunsystems.

T-Lymphozyten sind wichtige Abwehrzellen des Immunsystems und besitzen einzigartige Erkennungsfähigkeiten. Wenn ein T-Lymphozyt durch einen Lymphknoten wandert, ist er auf der Suche nach genau dem einen Antigen, das er erkennen kann und gegen das er reagieren soll. Weil sich T-Lymphozyten dabei ungerichtet bewegen, ist es wichtig, dass sie schnell vorankommen, um möglichst viele Fremdstoffe überprüfen zu können. Forscher des Instituts für Immunologie der Medizinischen Hochschule Hannover fanden nun heraus, dass Signale des Chemokinrezeptors CCR7 die T-Lymphozyten bei ihrer Wanderung deutlich schneller machen. "Da der erfolgreiche Start praktisch jeder Immunantwort davon abhängt, dass T-Lymphozyten im Lymphknoten ihre spezifischen Fremdstoffe finden, ist dieser Mechanismus wahrscheinlich von zentraler Bedeutung für das Funktionieren des Immunsystems", sagt Prof. Dr. Reinhold Förster. ral

Quelle: Pressemitteilung der Medizinischen Hochschule Hannover vom 10.4.2007

Trüb ist gesünder

Apfelsaft ist als erfrischendes Getränk sehr beliebt. Besonders gesundheitsförderlich wird der Genuss, wenn sich die naturtrübe Variante im Glas befindet, meinen polnische Wissenschaftler. Sie enthält viele Polyphenole, die als Antioxidanzien Herzinfarkt, Schlaganfall und Krebs vorbeugen.

Die Wirkungen sekundärer Pflanzenstoffe, zu denen auch Polyphenole zählen, sind äußerst vielfältig. Sie verleihen als Gerbsäuren manchen Pflanzen einen herben Geschmack und schenken anderen als Flavonoide ihre roten, blauen und gelben Farben. In zahlreichen Studien wurden antioxidative, antimikrobielle oder auch krebshemmende Eigenschaften der Polyphenole nachgewiesen.

Forscher der Landwirtschaftlichen Universität Wroclaw versuchten nun herauszufinden, ob unterschiedliche Apfelsorten und der Herstellungsprozess von Apfelsaft einen Einfluss auf dessen gesundheitliche Wirkung ausüben. Sie ließen aus den Sorten Idared und Champion jeweils frischen Saft pressen und behandelten einen Teil davon mit dem Enzym Pektinase. Dadurch werden die Zuckerverbindungen in den Zellwänden der enthaltenen Schwebteilchen aufgebrochen. Anschließendes Abzentrifugieren noch vorhandener grober Bestandteile überführt die Flüssigkeit in einen klaren Saft. Um den antioxidativen Effekt der beiden Saftvarianten zu testen, wurden den Proben bestimmte Radikalverbindungen zugesetzt.

Fazit: bei beiden Apfelsorten wirkten die jeweils trüben Ausgaben stärker antioxidativ als ihre geklärte Version, wobei Idared am besten abschnitt. Vor allem enthaltene Procyanidine fangen in großem Umfang Radikale ab. Gerade diese Stoffe werden jedoch bei der Herstellung klaren Apfelsaftes in großem Umfang herausgefiltert. So fanden sich nach der Klärung von Idared Presssaft bis zu fünfmal weniger Procyanidine in der verbleibenden Flüssigkeit. Die Wissenschaftler empfehlen daher den Genuss von naturtrübem Apfelsaft. war

Quelle: Oszmianski, J. et al.: J. Sci. Food Agricult., Online-Vorabpublikation: DOI: 10.1002/jsfa.2707

Kein Sexappeal ohne Hüftschwung

Was wären die üppigen Kurven von Marilyn Monroe oder Jennifer Lopez ohne ihre dazugehörigen femininen Bewegungen? Jedenfalls nicht attraktiv, erklären amerikanische Wissenschaftler. Wie sie in einer Studie zeigen konnten, machen Oberweite und Wespentaille allein noch keinen Sexappeal aus.

Besonders in westlichen Gesellschaften gilt das richtige Verhältnis von Hüft- und Taillenumfang bei Frauen und Männern als Schönheitsideal. Allerdings ist die mit den entsprechenden Maßen ausgestattete Person nur dann begehrenswert fürs andere Geschlecht, wenn auch ihre Bewegungen dazu passend erscheinen.

In einer Studie zur Wahrnehmung von Attraktivität stießen Forscher der Universität New York auf die komplexen Zusammenhänge zwischen äußerem Habit und der Gangart von Menschen. Den Teilnehmern wurden geschlechtslose, computeranimierte Trickfilmfiguren vorgeführt, die sich lediglich im Verhältnis von Taille zu Hüfte und ihrer Art, sich zu bewegen unterschieden.

Als besonders attraktiv wurden jene Figuren empfunden, die sich bei besonders weiblichen Maßen auch mit entsprechend seitlichem Hüftschwung bewegten. Entsprechendes galt für Gestalten mit einem eher männlichen äußeren Erscheinungsbild. Hier erforderten breite Schultern und der gleiche Hüft- und Taillenumfang vorrangig ausladende Bewegungen, um für andere begehrenswert zu erscheinen. Stimmten Figur und Gang nicht überein, sank die Anziehungskraft der abgebildeten Modelle. Den Wissenschaftlern zufolge erklären diese übereinstimmenden Bedürfnisse auch die unterschiedlichen Schönheitsideale anderer Kulturkreise. war

Quelle: Johnson, K.; Tassinary, L.: Proc. Natl. Acad. Sci. USA 104, 5246 (2007).

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.