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- DAZ 9/2006
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Prisma
Placeboeffekt: Großer Aufwand – große Wirkung
Annähernd 270 Probanden wurden im Rahmen der Studie aufgrund chronischer Schmerzen in einem oder beiden Armen therapiert; die Hälfte mit wirkstoffhaltigen Präparaten, die anderen mit Scheinbehandlungen. Innerhalb der Placebogruppe wurden zwei unterschiedliche Methoden getestet. Ein Teil der Patienten erhielt wirkstofffreie Arznei in Tablettenform, die restlichen Teilnehmer wurden mit Akupunktur behandelt. Dabei verwendete der Therapeut jedoch Nadeln, die im Griff verschwanden und nur scheinbar in die Haut eindrangen. Auf einem Merkblatt wurden die Teilnehmer über mögliche Nebenwirkungen der jeweiligen Behandlung informiert.
Bei beiden Placebomethoden konnte eine Schmerzlinderung verzeichnet werden, doch war der Effekt bei der Akupunkturgruppe ausgeprägter als bei der Tablettengruppe.
Ungefähr ein Viertel der scheinbar mit Nadeln Therapierten klagten über die vorher bekannt gegebenen möglichen Hautreizungen. Bei der mit einem Placebomedikament getesteten Gruppe berichtete ca. ein Drittel von unerwünschten Begleiterscheinungen wie Müdigkeit oder trockenem Mund nach Verabreichung des Präparates. Offensichtlich spielt die Form der Therapie eine entscheidende Rolle, glauben die Wissenschaftler. Je mehr Aufwand betrieben wird, wie im Falle der Akupunkturbehandlung, umso größer sind die Effekte. Fortführende Studien sollen nun weitere Aufschlüsse über neurologische und biochemische Grundlagen von Erkrankungen und Placeboeffekten bringen. war
Quelle: Brit. Med. J. 332, 391-397 (2006).
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