Prisma

Sozialstudie: Beliebtheit ist auch Glückssache

Die Vorliebe von Menschen, vermeintliche Glückspilze ständigen Pechvögeln vorzuziehen, scheint nach Meinung amerikanischer Psychologen teilweise angeboren zu sein. Schon in jungen Jahren zeigen sich deutliche Sympathien gegenüber denen, die offenbar immer auf der Sonnenseite des Lebens stehen.

Dazu führten Wissenschaftler der Harvard-Universität in Boston eine Studie mit 75 Kindern im Alter von fünf bis sieben Jahren durch. Die Kleinen sollten anhand einer Skala mit Smiley-Gesichtern ihre Gefühle gegenüber diversen Spielfiguren zum Ausdruck bringen. Über das Schicksal der Figuren wurden die Kinder vorher mit einer erzählten Geschichte informiert. Wie die Auswertung ergab, fühlten sich die jungen Probanden besonders zu den Objekten hingezogen, die im Laufe der Erzählung viel Glück hatten. Figuren, die selbst Gutes taten oder jene mit unverschuldeten Pechsträhnen waren dagegen weniger beliebt. In einem weiteren Teil der Untersuchung galt es nun, Figuren, die zuvor in keiner Geschichte erwähnt wurden, mit Sympathiepunkten zu belegen. Dabei ließen sich die Gestalten aufgrund äußerer Merkmale der Glücks- oder Pechgruppe zuordnen. Auch bei diesem Test überwog die Zuneigung zu jenen Figuren, die sich im Kreise der Glückspilze befanden. Rational gesehen bestehe kein Grund, sich den bereits begünstigten Menschen besonders zuzuwenden, erklären die Forscher. Dennoch sei möglicherweise ein angeborenes Verhaltensmuster schuld, dass diese sozialen Ungleichheiten in der Gesellschaft fortbestehen. war

Quelle: Olson, K.: Psychological Science 17 (10) (2006).

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