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ADEXA Info
Messerückblick: Werden Sie aktiv!
Ein schöner Apothekertag war es, strahlender Sonnenschein und viele nette Leute. Die Stimmung war nicht so strahlend bei vielen Apothekenleitern und einigen wenigen Angestellten, die Gesundheitsreform drückt aufs Gemüt.
Die Demonstration gegen das neue Gesetz fand hinter "verschlossenen" Türen statt, unter großer Beteiligung der Kammerversammlung, einigen Apothekenleitern und nur sehr wenigen Angestellten aus Apotheken.
So ist mein erster Eindruck, auch nach vielen Gesprächen mit Kollegen und Kolleginnen, die uns am ADEXA-Messestand besucht haben, dass die negativen Folgen der Reformpläne für uns Angestellte noch nicht bei diesen angekommen sind. Es wurden Pröbchen in dekorativen Taschen gesammelt, der drohende Arbeitsplatzverlust wurde dabei locker mit weggesteckt.
Liebe Kolleginnen und Kollegen, die neue Gesundheitsstrukturreform betrifft auch uns Angestellte in öffentlichen Apotheken in hohem Maße. Sicherlich sind nicht alle 140.000 Jobs in Apotheken in Gefahr, aber sehr viele. Mit dem neuen Gesetz wird Personalabbau einhergehen: Einige Apothekenleiter werden an ihrem Existenzminimum ankommen, viele erst bei den Angestellten und dann bei sich sparen und Arbeitszeit kürzen oder Kolleginnen entlassen. Auch dieses Mal wird die Politik auf dem Rücken der Frauen ausgetragen, sind doch besonders die wohnortnahen Teilzeitarbeitsplätze in Gefahr!
So können wir nicht den Kopf in den Sand stecken und hoffen, dass unsere Stelle nicht betroffen ist und der Chef alles tut, um unseren Job zu erhalten. Einfache Lösungsmöglichkeiten gibt es leider nicht, aber auch wir können etwas tun, um unsere Arbeitsplätze zu erhalten:
- Beraten Sie die Kunden noch intensiver. Lieber ein Satz zuviel als zu wenig, damit jeder Kunde merkt, wie wichtig die Apotheke in seiner Nähe ist.
- Machen Sie den Kunden klar, dass die wohnortnahe Arzneimittelversorgung auf dem Spiel steht und Ihr Arbeitsplatz und der vieler Kolleginnen in Gefahr ist.
- Weisen Sie die Kunden darauf hin, dass die umfassende Beratung und der Service, den wir in den Apotheken bieten, mit weniger Personal nicht mehr möglich ist
- Treten Sie an die Politiker vor Ort heran. Machen Sie ihnen klar, dass sie gerade dabei sind, ein bewährtes System zu zerstören und dass Sie Angst um ihren Arbeitsplatz haben.
- Vergessen Sie das Schaufenster nicht; wenn wir alle Apothekenschaufenster
diesbezüglich dekorieren, unsere Sorgen lautstark äußern und als Informationsquelle für die Bevölkerung nutzen, haben wir über 20.000 Projektionsflächen.
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