Prisma

Tumoren bereiten Metastasen den Boden

Tochtertumoren bilden sich durch die Wanderung von Zellen einer bösartigen Primärgeschwulst an eine andere Stelle im Organismus. Der Zielort ist nicht zufällig und wird sorgsam ausgewählt, stellten amerikanische Wissenschaftler nun fest.

Der zukünftige Standort wird vom Primärtumor jeweils optimal auf die Metastasenbildung vorbereitet. Er veranlasst am Ziel die Bildung bestimmter Schlüsselproteine und schickt anschließend passend codierte Knochenmarkszellen dazu. Nach dem Ankoppeln verändern diese Zellen das befallene Gewebe so, dass sich nachfolgend eintreffende Tumorzellen mit Hilfe des auch als Molekülkleber bezeichneten Eiweißes Fibronectin anheften können.

In einem Experiment spritzten die Wissenschaftler Mäusen erst markierte Knochenmarkszellen und anschließend entartete Lungen- oder Hautzellen. Noch vor Ausbildung der Tochtergeschwüre konnten die markierten Knochenmarkszellen dort vorgefunden werden, wo sich später die Metastasen ausbildeten. Beim Menschen wird ein ähnlicher Reaktionsweg vermutet. Möglicherweise ließe sich hier eingreifen. war

Quelle: Nature 438 (7069), 820-827 (2005).

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