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DAZ aktuell
Komitee Forschung Naturmedizin will auch über Nahrungsergänzungsmittel informi
Das KFN war 1999 mit dem Ziel gegründet worden, Transparenz und Aufklärung zu bieten über die Forschung an und mit pflanzlichen Arzneimitteln. Gerade in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten gab es hier wichtige Ergebnisse und sich ständig erweiternde klinische Beweisführungen zu ihrer Wirksamkeit, ohne dass die Öffentlichkeit davon ausreichend in Kenntnis gesetzt worden wäre. Dieses Defizit versuchte das KFN durch regel–mäßige Pressekonferenzen, Seminare, ausführliche Dokumentationen und im Internet publiziertes Erkenntnismaterial auszugleichen (www.phytotherapie-komitee.de).
Nun verlagerte sich der Gesundheitsmarkt in den letzten Jahren – nicht zuletzt durch den freien Handelsverkehr in der EU – immer mehr auf den Nahrungsmittelsektor: Nahrungsergänzungsmittel, bilanzierte Diäten, Functional Food, Gutes und weniger Gutes, legale und illegale Produkte überschwemmen den Markt und überfordern in ihrer Undurchsichtigkeit den Verbraucher.
Aus diesem Grund hat sich KFN nun entschlossen, seine "Aufklärungstätigkeit" auch auf den Bereich von "Health Basics" zu erweitern (nach einer treffenden deutschen Übersetzung wird noch gesucht). Dass solche Produkte dem Wunsch und Bedürfnis der Menschen entgegen kommen, die aktiv etwas für ihre eigene Gesundheit tun wollen, zeigen die steigenden Umsätze solcher Präparate. Allerdings gibt es noch keine allgemein anerkannten Qualitäts- und Transparenzkriterien für diese Produkte und keine Institution, die sie erarbeiten könnte. Auch die Forschung ist sehr heterogen.
KFN hat sich daher zur Aufgabe gestellt,
- mit Hilfe eines Expertengremiums wissenschaftliche Erkenntnisse darüber zu sammeln und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen,
- die Arbeit einer Fachkommission zu unterstützen, die Qualitäts- und Transparenzkriterien erarbeitet,
- In Zusammenarbeit mit Verbraucherorganisationen für den Verbraucher eine bessere Orientierung zu ermöglichen.
Mehr Verbraucherschutz auch bei NEM Problematisch wird es vor allem dann, wenn gleiche Stoffklassen, Phytos oder Vitamine zum Beispiel, sowohl als Arzneimittel als auch als Nahrungsergänzungsmittel erhältlich sind. Manche Hersteller versuchen sogar gezielt sich diese Grauzone zwischen Arzneimittel und Nahrungsergänzungsmittel zunutze zu machen – nicht selten zum Schaden des Verbrauchers, für den diese Situation immer undurchsichtiger und weniger nachvollziehbar wird.
Das KFN will sich daher stark machen, dass die Informationspflicht zu Nahrungsergänzungsmitteln ausgeweitet wird. Noch existieren nötige gesetzliche Regelungen für Lebensmittel und insbesondere Nahrungsergänzungsmittel nicht in dem Maße, dass der Verbraucher vor Irreführung geschützt ist. Mit der europäischen Verordnung zu eindeutigeren "Claims bei NEM", die 2006 in Kraft tritt, dürfte ein erster Schritt getan sein.
Wichtig wird daher auch die Lobbyarbeit auf europäischer Ebene sein, auch wenn sich das KFN über seinen Einfluss hier keinen Illusionen hingibt. Auf lange Sicht eine friedliche und befriedigende Einigung in der Klassifizierung und gesetzlichen Regulierung von "Gesundheitsmitteln" mit bislang völlig unterschiedlichem Status europaweit zu unterstützen, könnte ein hochgestecktes Ziel sein, das jeden Einsatz aber lohnt.
Wie Forschung gezielte Anwendung erlaubt Als erstes Beispiel zum neuen KFN-Programm wurden die Ergebnisse einer Münchner Studie zu Vitamin-E-Konzentrationen in Gelenken von Rheumapatienten vorgestellt. Fast 1700 Studien aus den vergangenen 20 Jahren sind zu Vitamin E registriert, ein Großteil befasst sich mit seinem Einfluss auf das rheumatische Entzündungsgeschehen. U. a. zeigten sechs doppelblinde und randomisierte Vergleichsstudien aus den 90er Jahren bei Arthritis und Arthrose, dass Vitamin E in Bezug auf Schmerzlinderung und Gelenkbeweglichkeit den üblichen Dosen von Rheumamitteln (Diclofenac, Ibuprofen) gleichwertig ist. Mit hohen Dosen Vitamin E können Schmerzmittel eingespart werden.
Zahlreiche Untersuchungen ergaben beim Vergleich mit den Plasmaspiegeln gesunder Personen, dass in entzündeten Gelenken eine deutlich verminderte Vitamin-E-Konzentration herrscht: Die bei der Entzündung entstehenden Sauerstoffradikale oxidieren das vorhandene Vitamin E und machen es funktionsuntüchtig. Ungebremste Sauerstoffradikale aktivieren in Folge dann die Matrix-Metalloproteasen, die für den Abbau des Knorpels verantwortlich sind. Eine Minderversorgung des Gelenks mit dem Radikalfänger Vitamin E verstärkt demnach nicht nur die Entzündungsreaktion, sondern auch den Knorpelabbau.
In einer aktuellen Studie an 70 Patienten mit Gelenkergüssen wurde im Blut und in der Synovialflüssigkeit der Gehalt an Vitamin E, Cholesterin als Transportmedium des Vitamin E, und die Entzündungsparameter gemessen. Es konnte gezeigt werden, dass die Vitamin-E-Konzentration im Blutplasma positiv mit der Konzentration in der Gelenkflüssigkeit korreliert. Das weist darauf hin, dass eine bessere Versorgung mit Vitamin E auch die Versorgung des Gelenks verbessert.
Überraschenderweise aber nahm bei Patienten, deren Entzündungsparameter sich vermehrt und die Gelenkentzündung sich verstärkt hatten, der Gradient der Vitamin-E-Konzentration im Plasma zu der in der Gelenkflüssigkeit ab: Die Vitamin-E-Konzentration in der Synovia war gestiegen. Man interpretiert dies als eine bis dato unbekannte Möglichkeit der körpereigenen Regulation des Vitamin-E-Transports in das Gelenk, wenn durch Entzündung ein erhöhter Bedarf besteht.
Eine ausreichende Versorgung mit Vitamin E ist folglich nicht nur für die Entzündung, sondern auch für den Erhalt des Knorpels und der Gelenkfunktion von Bedeutung.
Das Komitee Forschung Naturmedizin e.V. (KFN e.V.) ist ein gemeinnütziger Verein. Mitglieder des Vereins sind Persönlichkeiten aus der Phytotherapieforschung. Unterstützt wird die KFN-Arbeit durch ein Kuratorium aus forschenden Phytopharmakaherstellern. Für die wissenschaftlichen Inhalte ist der nationale wissenschaftliche Beirat zuständig. Vorstandsmitglieder von KFN sind: Prof. Dr. Michael A. Popp, Prof. Dr. Theodor Dingermann, Prof. Dr. med. Michael Habs, Dr. Uwe Baumann, Prof. Dr. Frank Runkel.
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