Prisma

Eine Narkose bringt die innere Uhr durcheinander

Eine Narkose schaltet nicht nur das Bewusstsein ab, sie kann auch die innere Uhr verstellen. Möglicherweise ist dieser "Jetlag" daran schuld, dass man sich beim Erwachen aus einer Narkose wie gerädert fühlt.

Eine Operation mit einer Vollnarkose stellt für den Organismus eine große Belastung dar. Neben den Operationsschmerzen leiden viele Patienten nach einem Eingriff unter Symptomen wie Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Schwindel und Unwohlsein. Dies hängt wahrscheinlich mit den Effekten einer Narkose auf den zirkadianen Rhythmus zusammen, meint Etienne Challet von der Universität Strasbourg. Challet untersuchte mit seinem Team bei Ratten, ob und wie der innere Taktgeber durch eine Narkose beeinflussbar ist. Sie versetzten die Tiere am Übergang von der Ruhe- zur Aktivitätsphase für eine halbe Stunde in Narkose.

Anschließend ging die innere Uhr der Tiere eine Stunde vor. Wurden die Ratten unter konstanten Umweltbedingungen gehalten, reduzierten sie ihre Aktivität nun deutlich früher als nicht narkotisierte Artgenossen. Erfolgte die Narkose zu anderen Zeitpunkten, stellte sich kein klarer Effekt ein. ral

Quelle: Neuropsychopharmacology, DOI 10.1038/sj.npp.1301081

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