Ernährung aktuell

Trinkverhalten bei Kindern: Es wird zu wenig und zu selten getrunken

Im Auftrag des "Forums Trinkwasser" führten Wissenschaftler von der Universität Paderborn im vergangenen Jahr eine Befragung bei insgesamt 973 Schülerinnen und Schülern an allgemein- und berufsbildenden Schulen durch. Ziel der Befragung war es, das Trinkverhalten von Kindern und Jugendlichen vor und während des täglichen Schulbesuchs zu erkunden. Dabei zeigte sich, dass nach wie vor zu wenig und zu selten Flüssigkeit aufgenommen wird.

Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr sollte eigentlich in allen Lebensphasen selbstverständlich sein. In Untersuchungen muss aber immer wieder festgestellt werden, dass zu wenig getrunken wird und dass häufig Getränke bevorzugt werden, die als Durstlöscher eher ungeeignet sind, z. B. stark gesüßte Limonaden oder Kaffee.

Da eine unzureichende Flüssigkeitszufuhr nachweislich zu Einschränkungen der geistigen und körperlichen Leistungsfähigkeit führt und z. B. auch negative Auswirkungen auf die Konzentrationsfähigkeit und die Aufmerksamkeit im Schulunterricht haben kann, sind ausreichende Trinkmengen im schulischen Alltag nicht nur an heißen Sommertagen von großer Relevanz.

In der an der Universität Paderborn durchgeführten Untersuchung wurde das Trinkverhalten von Kindern und Jugendlichen vor und während des täglichen Schulbesuchs analysiert. Hierzu wurde eine Stichprobe von 973 Schülern und Schülerinnen an allgemein- und berufsbildenden Schulen im Alter von 8 bis 22 Jahren mithilfe eines strukturierten Fragebogens genommen. Ergänzend hierzu wurde eine kleine Stichprobe Studenten/Studentinnen in die Befragung einbezogen.

Es zeigte sich, dass 4,5 Prozent der Schüler/innen zum Frühstück zuhause nie etwas trinken und weitere 7,1% nur selten morgens ein Getränk zu sich nehmen. In den Schulpausen konsumieren 7,1% nie und 16,8% nur selten ein Getränk. Das bedeutet, dass knapp ein Viertel der Schüler und Schülerinnen während des Schulbesuchs keine oder nur selten Flüssigkeit zuführen.

In Abhängigkeit von der Schulform zeigten sich in der Untersuchung deutliche Unterschiede. Während Grundschüler in den Schulpausen zu 93,5% immer oder häufig ein Getränk trinken, geben nur ca.75% der Realschüler/innen, Hauptschüler/innen bzw. Berufsschüler/innen und 65% der Gymnasiasten dies an.

Insgesamt zeigt die Studie, dass zwischen geforderter Flüssigkeitszufuhr und tatsächlicher Flüssigkeitsaufnahme eine große Lücke klafft. Ernährungswissenschaftler empfehlen, dass Kinder zwischen 7 und 10 Jahren ca. 1 Liter pro Tag und Jugendliche zwischen 15 und 19 Jahren 1,5 Liter trinken sollten. Bei der Wahl der Getränke sollten Mineralwasser und Fruchtschorle bevorzugt werden. Auch Milch und Milchmischgetränke sind für Kinder als Calcium- und Eiweißlieferanten sinnvoll, allerdings sind sie kein Ersatz für Wasser und Saft. ral

Studienergebnisse im Überblick

  • Fast ein Viertel (23,9%) aller Schülerinnen und Schüler trinken den ganzen Vormittag in der Schule nichts oder nur selten.
  • Mehr als jeder Achte der befragten 8- bis 22-Jährigen trinkt morgens zum Frühstück nie oder nur selten etwas.
  • Je nach Schulform zeigen sich deutliche Unterschiede im Trinkverhalten: Während 93,5% der Grundschüler in den Pausen immer oder häufig ein Getränk zu sich nehmen, sind es bei Real-, Haupt- und Berufsschülern ca. 74%. Nur 65% der Gymnasiasten denken regelmäßig ans Trinken.

Quelle: www.forum-trinkwasser.de

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