Berichte

DPhG: Bericht aus der Vorstandssitzung

Am 9. Februar 2003 traf sich der Vorstand der Deutschen Pharmazeutischen Gesellschaft (DPhG) zu seiner turnusmäßigen Sitzung in Würzburg. Über einige Kernpunkte der Sitzung soll hier informiert werden.

Bericht des Präsidenten

Nicht nur die Kolleginnen und Kollegen in den öffentlichen Apotheken, sondern auch diejenigen, denen in der DPhG Verantwortung übertragen wurde, zeigen sich von der aktuellen Gesundheitspolitik betroffen. Die DPhG hat dies durch Briefe an die Ministerin und durch öffentliche Stellungnahmen deutlich gemacht, denn als wissenschaftliche Gesellschaft könne und wolle man nicht akzeptieren, dass das Gesundheitswesen – und mit ihm Wirkstoff und Arzneimittel – zu einer rein ökonomischen "Veranstaltung" verkomme.

Die DPhG werde gehört! Die Briefe werden nicht mehr ignoriert, sondern die Ministerin antwortet und zeigt sogar Verständnis. Die DPhG will darauf hinarbeiten, künftig auch in Entscheidungsfindungsprozesse mit eingebunden zu werden und als Anwalt des Arzneimittels den Politikern zur Seite zu stehen. Entsprechende Angebote und Forderungen wurden nicht nur an die Gesundheitsministerin, sondern auch an die Verantwortlichen in den anderen Parteien gerichtet.

Viel Zuspruch zu den DPhG-Statements hat der Vorstand auch aus den Reihen der Mitglieder erhalten – allerdings auch Kritik. Der Vorstand hat sich mit dieser Kritik auseinander gesetzt und wird dort reagieren, wo ihm diese Kritik berechtigt erscheint. So hat man beschlossen, dem Präsidium und der Mitgliederversammlung eine Satzungsergänzung vorzuschlagen, durch die geregelt wird, wie die DPhG künftig Statements erarbeitet und wie diese publiziert werden.

Der Gerneralsekretär, Prof. Dr. Manfred Schubert-Zsilavecz, und die Leiterin der Geschäftstelle, Frau Dipl.-Chem. Karin Köhler, konnten berichten, dass trotz der harten politischen Entscheidungen der Zustrom in die Fachgesellschaft ungebrochen anhält. Naturgemäß haben leider einige Mitglieder die DPhG zum Ende des Jahres verlassen. Diese Austritte wurden allerdings längst wieder durch Neuanmeldungen kompensiert. Natürlich freut dies die Mitglieder des Vorstands, denn für sie ist eine ganz wichtige Antwort auf die aktuelle politische Debatte eine noch stärkere Betonung der pharmazeutischen Kompetenz.

In diesem Sinne begrüßte der Vorstand nachdrücklich eine Anfrage der Apothekerkammer Berlin, in der ersucht wurde, die einzelnen Ausgaben der DPhG-Zeitschrift "Pharmazie in unserer Zeit" durch einen Fragebogen zu ergänzen, mit dessen Hilfe in einer Selbstkontrolle überprüft werden kann, ob die komplexen und anspruchsvollen Inhalte der jeweiligen Hefte verinnerlicht wurden.

Die Apothekerkammer hat angeboten, diese Selbstkontrolle als Fortbildungsnachweis anzuerkennen und entsprechend zu bepunkten. Andere Kammern haben bereits signalisiert, sich dieser Initiative anzuschließen. Es wurde einhellig beschlossen, diesem Ersuchen in geeigneter Weise nachzukommen und mit den Kammern Konzepte zu erarbeiten, wie sich die Fortbildung mit Hilfe der "Pharmazie in unserer Zeit" realisieren lässt.

In Heft 2003, Nr. 3, wird ein solcher Fragebogen erstmals implementiert, und man hofft, bis zu Beginn des kommenden Jahres die Eckpunkte der Fortbildung mit Hilfe der "Pharmazie in unserer Zeit" mit möglichst vielen Kammern beschlossen zu haben.

Begrüßt wurde auch die erfolgreiche Umsetzung der Initiative der Vizepräsidentin Prof. Dr. Ulrike Holzgrabe, den "Forschungsführer der DPhG" in elektronischer Form neu aufzulegen. Alle Hochschullehrerinnen und Hochschullehrer an deutschen Pharmazieinstituten waren aufgefordert worden, nach einem einheitlichen Schema ihre Arbeitsschwerpunkte, ihre wichtigsten Publikationen und gegebenenfalls ihr Dienstleistungsangebot darzustellen.

Viele Kolleginnen und Kollegen haben geantwortet, sodass auf der DPhG-Homepage (www.dphg.de) unter dem Stichwort "Forschungserhebung" wieder ein aktuelles Bild der deutschen pharmazeutischen akademischen Forschung eingesehen werden kann. Theo Dingermann: "Mir als Präsident hat das Einstellen dieser Informationen ins Internet sehr viel Freude gemacht, zeigt sich doch hier, dass sich die akademische Pharmazie signifikant und zum Teil ganz prominent an der modernen Forschung beteiligt.

Diese Information sei nicht nur denjenigen empfohlen, die dies immer wieder in Frage stellen und daraus ganz eigenartige Schlüsse ziehen. Sie könnte auch auf Interesse bei der Industrie und vielleicht auch in der Politik stoßen."

Ganz besonders ans Herz legen möchte der DPhG-Vorstand diese Information aber den Studentinnen und Studenten, für die sich hier eine Fundgrube auftut, wenn man in Erwägung zieht, nach der "Pflicht" das Studium noch mit einer Dissertation als "Kür" fortzusetzen.

Bericht des Schatzmeisters

Erfreulich war der Bericht des Schatzmeisters Dr. Kurt Michel, der mit spürbarer Erleichterung endlich verkünden konnte, dass die finanzielle Situation der DPhG nun wieder in Ordnung gebracht sei. Dazu beigetragen haben zum einen die moderate Beitragserhöhung, der große Mitgliederzuwachs und die Erträge, die nun auch das Projekt "Pharmazie in unserer Zeit" abzuwerfen beginnt.

Dazu beigetragen hat aber auch eine ausgesprochen erfolgreiche Jahrestagung in Berlin. Im Vorstand waren sich alle einig, dass gerade auch Tagungen ein wichtiges Instrument sein müssen, einer Gesellschaft eine wirtschaftliche Basis zu verschaffen. Das ist nicht eine isolierte Meinung des amtierenden DPhG-Vorstands, sondern viele erfolgreiche Gesellschaften demonstrieren dies nachweislich. Und dennoch ist es vielfach sehr schwer, dies in unserer Gesellschaft zu vermitteln.

Den Organisatoren der Berliner Tagung und denjenigen, die durch ihre Teilnahme oder durch großzügige Spenden diese so erfolgreiche Tagung unterstützt haben, sei an dieser Stelle noch einmal gedankt.

Zum Schluss der Vorstandssitzung wurde noch über die außerordentliche Präsidiumssitzung am Rande des Thüringer Apothekertages in Meiningen gesprochen. Zugegebenermaßen wird dies eine sehr kurze Präsidiumssitzung mit ganz wenigen Tagesordnungspunkten werden, sodass einige Präsidiumsmitglieder den Aufwand für zu groß erachten.

Trotzdem ist diese Sitzung, der das Attribut "außerordentlich" nur deshalb verliehen wurde, weil sich das Präsidium selbst aus Kostengründen auf eine Sitzung pro Jahr beschränkt hat, eine der wichtigsten Präsidiumssitzungen innerhalb einer vierjährigen Wahlperiode. Zum einen wird dort über die Vorlagen zur Hauptversammlung anlässlich der Jahrestagung in Würzburg vom 8. bis 11. Oktober 2003 abgestimmt, die allfällige Anpassungen der Satzung betreffen.

Zum anderen nimmt in dieser Sitzung das Präsidium sein großes Privileg wahr, aus den Vorschlägen der Mitglieder drei Kandidatinnen und Kandidaten auszuwählen, die sich zur Wahl einer neuen Präsidentin bzw. eines neuen Präsidenten stellen werden. Der Vorstand bedankt sich an dieser Stelle bei der Vizepräsidentin Dr. Anke Ritter und bei den Organisatoren des 7. Thüringer Apothekertages für die Unterstützung und Hilfe bei der Organisation dieser Präsidiumssitzung.

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.